Do 27.04.2017

Ich habe Ryan geholfen die Pferde zu putzen. Heute war auch Dylano dabei, der sein Putzen und das anschließende Bodywork sehr genossen hat. Wir haben wieder Streifen in seinem Fell produziert ;-)

Als Linda kam, hat sie mit Dylano angefangen zu spielen, OL in einem großen Gras Paddock. Er war ziemlich gut und daher auch sehr schnell wieder fertig.

Sie hat dann Jazz warm gemacht und ich bin mit ihr zum Playground gelaufen, sein Thema für heute war „Supple“. Linda hat für mich nochmal ihr Reiten kommentiert und ich konnte Fragen stellen, was ziemlich cool war!

Als wir Jazz zurück gebracht hatten, sind wir mit dem Golfcard zurück gefahren und Ryan hat noch Unterricht mit Patrick bekommen. Sein Thema war Carving Turns zum Lockern der Schultern und ein Verlängern im Hals.

Danach waren Ryan und ich bei Linda und Pat zum Lunch eingeladen, um mit Pat ein Gespräch darüber zu haben, wie man ein Pferd aufs Turnier vorbereitet - „the natural way“.  Pat nimmt seit einigen Jahren ziemlich erfolgreich an Cutting Competitions teil und schafft es, auch die sehr guten jungen Pferde so gesund und motiviert zu erhalten, dass sie nicht nur in der Futurity sondern auch später noch gern und erfolgreich teilnehmen. Sein Gehirn muss ein Großraumcomputer sein. Ohne dass er vorbereitet war, konnte er mir Konzepte, Reihenfolgen und Vorgehensweisen so erklären, als ob man sie in einem Buch nachlesen könnte. Zwischenfragen sind kein Problem, trotzdem wird der rote Faden konstant weiter verfolgt. Das war ziemlich cool, ich habe ein sehr gutes Bild von den Zutaten, der Vorbereitung, dem Prozess und dem Ziel bekommen. Ryan hat das alles aufgenommen, so dass ein Artikel daraus geschrieben werden kann :-)

Im Anschluß waren Linda und ich noch bei Na’vi zu Besuch. Sie sieht jeden Tag besser aus und der Arzt kommt jeweils dazu und bringt einen auf den neusten Stand. Wir haben ihr Karotten mitgebracht und sie hat jede Menge Kratz-Einheiten bekommen, das fand sie ziemlich gut!

Ich habe begonnen zu packen undversucht das so gut es geht schon zu finalisieren. Total lieb: Jae hat heute für mich gekocht, Tuna-Melt-Sandwich! Dann habe ich noch eingecheckt für morgen Abend und jetzt muss ich dringend noch die Notizen des Tages machen.

Freu mich schon auf zu Hause!

Mi 26.04.2017

Um 10h waren wir mit einer Dressur Trainerin, auch einer Iris, ebenfalls ursprünglich aus Deutschland (man kann nie genug Iris’ses haben ;-)) aus einem befreundeten Zuchtstall verabredet. Sie wollte gern Lindas Hilfe mit ihrem Andalusier Hengst. Leider hatte sie Reifen Probleme, so dass sie erst gegen ca. 11h bei uns war. Linda hat derweil mit Highland und Jazz am Boden gespielt.

Als Iris da war, hat sie uns den Hengst zunächst Ol und LI am Boden im Roundpen gezeigt, das war alles ziemlich gut. Dann hat sie gesattelt und Linda und ich sind mit ihr mit dem Golfcard mit zum Playground gefahren. Der Hengst ist ein typisches LBE/RBE und wechselt schnell zwischen diesen beiden Merkmalen. Iris sagt, er ist immer etwas „auf der Flucht“ und deshalb ging es zuerst darum, ihn beruhigt und entspannt zu bekommen und es seine Idee sein zu lassen, d.h. ohne dauernd an Sitz oder Zügel zu reglementieren. Linda hat sie gecoacht und beide haben das sehr schnell verstanden und umgesetzt.

Nachdem Iris ihn im Schritt, Trab, Galopp ruhig reiten konnte, ist Linda aufgestiegen und hat ihr das Konzept der Precision Box erklärt und gezeigt. Super zu sehen, wie schnell das Pferd sich darin einfinden konnte und sehr happy damit war. Nach ein paar Simulationen am Boden konnte Iris das ebenfalls super umsetzen.

Weil es bis hier her super gelaufen war, ging es noch weiter zum Thema der fliegenden Wechsel. Linda hat die Vorbereitug dahin genau erklärt, dann Iris mit ihrem Pferd gecoacht und es schließlich selbst nochmal kurz mit dem Pferd demonstriert.

Ich sehe es ja jeden Tag, aber es ist immer wieder ziemlich cool zu sehen, dass die richtige Herangehensweise quasi sofort ein ziemlich gutes Ergebnis erzielt!

Es war dann ungefähr 2h als wir alle zusammen zu YumYum gefahren sind und Iris uns netterweise zum Lunch eingeladen hat. Lecker essen, mit toller Gesellschaft und interessanten Gesprächen :-).

Zurück im Stall hatte Linda ein Meeting und ich habe Iris und ihrer Begleitung noch den Balancerider gezeigt und sie „probereiten“ lassen. Iris wird demnächst ihr Examen als Yoga Lehrerin abschließen, passt alles ziemlich gut zusammen.

Als Lindas Meeting fertig war, ist sie noch mit Ryan und mir zur Pferdeklinik gefahren um Na’vi zu besuchen. Als sie unsere Stimmen gehört hat, hat sie sofort gewiehert. Heute sah sie besser aus, hat das Bein etwas belastet und wollte dolle gekratzt werden, was wir natürlich ausgiebig getan haben.

Zu Hause habe ich nach dem Duschen noch eine Waschmaschine angemacht und den restlichen Abend mit sehr netten Gesprächen mit Jae verbracht.

Di 25.04.2017

Na’vi hat sich leider heute Nacht verletzt. Als ich zum Stall kam, war Linda gerade unterwegs zu ihr und Ryan auf die Koppel. Alle anderen Pferde haben wir einfach aus der Koppel gelassen und ich bin mit dem Golfcard zum Stall zurück gefahren und habe sie dort jeden in eine Box gelassen. Gute Ponies!

Als der Tierarzt dazu kam meinte er, sie muss definitiv in die Klinik. Der Anhänger war zwischenzeitlich direkt vor sie geparkt worden. Obwohl sie mit einem Hinterbein kaum auftreten konnte, war ich platt, wie krass sie das Ziel verstanden und mitgemacht hat. Anhänger hier im Land haben meist Türen und keine Rampe. Na’vi ist auf einem Hinterbein vorwärts gehüpft, bis die Vorhand drin war, und ist dann  in einem Hop mit der Hinterhand nach gesprungen, nur auf dem gesunden Bein! Wirklich, wirklich bemerkenswert, wie stark BEziehung möglich macht, was mit ERziehung niemals erreicht werden könnte! Ryan und Na’vi sind los Richtung Klinik, Linda und ich zurück zum Stall.

Tik Maynard, sein Working Student Lynn und sein Pferd waren zwischenzeitlich angekommen und hatten ausgeladen. Tik ist ein Vielseitigkeitsreiter für Canada, hier erfahrt ihr mehr http://tikmaynard.com/ . Linda hat Tik zunächst am Boden geholfen und dann Highland aufgewärmt. Sie hat angeboten, dass ich Jazz reiten kann, aber ich wäre nach heute Morgen kein brauchbarer Führer gewesen und habe daher vorgezogen zusammen mit Lynn das Goldcard zu nehmen.

Tik hat ein 5 jährigen Ex-Rennpferd mitgebracht. Exploring the playground sind die beiden zunächst zur Brücke geritten und haben dort etwas zusammen gearbeitet, dann weiter zu den Hügeln. Dort in der Nähe waren die Kühe und Tik fragte, ob Highland die Kühe bewegen könnte, er würde gern folgen. Na logo! Es ging super schnell bis auch sein Pferd gefallen daran gefunden hat, auch ein paar Kühe zu bewegen. Dann wurde im Wald, am Hang, an den Hügeln ein wenig getrabt, galoppiert und gesprungen.

Schließlich sind die beiden Richtung Teich weiter gezogen, Highland hat’s vor gemacht und ist ins Wasser und durch gelaufen. Tiks Pferd hat sich die Sache betrachtet, dann einen Schritt hinein gemacht und hat schließlich einen riesigen Satz hinein gesprungen. Beide waren halb unter Wasser. Krass! Dann natürlich schnell wieder raus.

Tik hat nochmal alle Sprünge auf dem Playground genutzt, dann sind wir zurück zum Stall. Linda und ich haben alle Pferde zurück zur Koppel gebracht, zwei am Seil und zwei frei.

Wir hatten eine kurze Pause und haben dann nochmal Na’vi im Krankenhaus besucht, die zum Glück alles gut überstanden hat und jetzt hoffentlich schnell wieder heilt.

Mo 24.04.2017

Wir haben heute eine Stunde später gestartet. Mein Warmup am Boden bestand aus Stick to me rückwärts, seitwärts über ein Cavaletti, follow the feel für vorwärts – alles sehr gut. Linda kam dazu, ich habe gesattelt während sie ihr Warmup im RP gemacht hat, damit ich schon mit den Bit Isolations beginnen konnte und Zeit dafür hatte.

Wir sind alle zusammen zum und über den Playground geritten, wo wir die Teilnehmer des Kurses für diese Woche begrüßt haben. Na’vi hat heute ziemlich an ihren Jungs geklebt, aber durch „steer like a boat“ (also nur mit den Beinen die Hinterhand steuern) in Verbindung mit touch it haben wir uns gut gelöst.

Dann habe ich begonnen wir gestern, im Halten, dann während des Passagier-Schritt-Reitens  hatte ich ein wenig kauen, aber kein klacken und es fühlte sich eher so an, als ob es ein Lecken und Kauen ist. Linda meinte, sie sähe aus, als ob sie nachdenkt, was gut ist, denn gestern war das Maul zwar zu, aber die Nase ziemlich runzlig ;-)

Dann habe ich als Passagier getrabt, und guess what, es war absolut sehr gut vorwärts und sie hat mich direkt in die Arena zu Ryan und Linda gebracht – das fand ich schon ziemlich beachtenswert. Ich habe angefangen auch im Trab die Zügel zu nehmen. Auch hier war es eher ein Kauen als ein Klacken, aber doch schon deutlich mehr als im Schritt. Jedesmal, wenn Na’vi wieder raus auf und über den Playground getrabt ist, war es deutlich besser und schneller weg als in der Arena. Hmmmm, how interesting. Und das, obwohl ich ja zu keinem Zeitpunkt gesteuert habe – außer natürlich um die anderen Reiter und Highland drum herum.

Insgesamt war ich sehr positiv überrascht und zufrieden mit dem Ergebnis, denn ich hatte erwartet, dass es nochmal harte Zeiten für mich gibt heute! Ich hab Linda um ein Feedback gebeten, sie meinte, alles, was sie gesehen hat, hätte sehr gut ausgesehen, ich hätte wohl einen guten Fortschritt erzielt.

Als wir zurück im Stall waren hat Linda noch mit Highland auf einer der Koppeln hinter dem Stall an der featherline auf ein gutes Liberty hin gespielt. Auch das war sehr interessant zuzusehen, besonders als Jazz, der frei umher streifte auf einmal den Turbo eingeschaltet hat und sich volle Hacke auf den Weg Richtung Koppel gemacht hat.

Im Anschluss bin ich direkt zu Publix zum einkaufen gefahren, meine letzten Reserven nochmal auffüllen – und nochmal die restlichen Zutaten für die Zimtschnecken kaufen. Danach noch ein Mitbrinsel in PINK besorgt (hmmmmm, für wen das wohl sein könnte?)!

Zu Hause habe ich dann leider festgestellt, dass ich besser doch einen Einkaufszettel gemacht hätte, denn ich hatte nicht mehr genug Butter. Nach ein wenig Theorie Studium, kam Jae nach Hause und hat mir noch Butter aus ihrem Gefrierschrank gezaubert. Zum Ausgleich bin ich mitgefahren, um neue Futtertütchen für ihr Pferd zu machen und die Fliegenmaske abzunehmen ;-) 

So 23.04.2017

Da es auch heute wieder sehr warm werden sollte, bin ich morgens im Stall gewesen. Ich habe Na’vi auf ihrer Koppel abgeholt, kleines Warmup OL unter und um die Bäume, dann gesattelt und zum Playground geführt.

Bevor ich aufgestiegen bin, habe ich mit den Bit-Isolations begonnen, die heute sofort sehr gut gingen, also nur 3 Wiederholungen, dann bin ich aufgestiegen. Na’vi durfte bestimmen wo es hin geht, ich habe immer mal hier und dort angehalten um das Zügel nehmen im Halten zu prüfen. Ebenfalls sehr gut.

Also weiter zum Zügel aufnehmen im Schritt. Es hat sich gestern nicht so angefühlt, als ob es heute so gut klappen würde, aber chacka – kein einziges Mal klackern auf dem Gebiss! Ich bin dann noch einen Schritt weiter gegangen und habe aus dem Halten die Zügel genommen und bin in den Schritt losgeritten. All das ging mehrfach und reproduzierbar sehr gut.

Dann wollen wir das heute lieber nicht übertreiben, ich verzichte auf den Trab und reite stattdessen auf direktem Weg zur Koppel, wo ich absattle und sie zu den Jungs zurück lasse. Das Sattelzeug schleppe ich nicht den ganzen Weg, sondern hole ich mit dem Golfcard.

Weiter zu Dylano. Genau wie gestern reicht es, dass ich die Koppel betrete und er kommt zu mir und steckt seinen Kopf in das Halfter. Ich beginne mit „Me and my Shadow“ (d.h. ich bin 51% Folger, 49% Führer; wenn ich kann frage ich nach nichts!). Er bringt mich auf direktem Weg ins Washrack und schaut auf die Gummischüssel. Ok, verstehe, ich bereite das Molasse-Wasser, er wartet sehr höflich und geduldig bis ich fertig bin.

Als er fertig ist mit trinken, parkt er rückwärts aus, geht bis zur Putzkiste und steht dort. Ja, ok, das geht! Ich binde ihn an und wir entfernen nochmal ganz gründlich altes Fell, er macht ganz viele Putzgesichter. Den Körper abschrubben findet er an jeder Stelle gut – das macht es einfach :-). Mähne und Schweif sind heute auch schon einfacher zu bändigen.

Als ich ihn los binde möchte er als nächstes ganz genau den Boden betrachten, Risse anschauen, dunkle Stellen, an denen Blumen gestanden haben beriechen und belecken und er schaut in jede einzelne Box rein. Dann schaut er die Aufsteighilfe an, also stelle ich mich drauf. Ach herrje, das ändert alles, aber gewaltig. Sofort geht er einige Schritt zurück, Kopf und Hals sind weit oben. Ich mache gar nichts, stehe einfach da. Nach und nach kommt er näher, irgendwann reibt er sein Gesicht an meinen Händen, dann darf ich auch Hals und Mähne anfassen.

Wir gehen weiter, jetzt wird gegrast. Dylano bevorzugt alle rankigen Pflanzen am Boden und nach und nach wandern wir zu einem Punkt wo sich gut pinkeln läßt. Danach möchte er die Einfahrt ansehen, auch hier wird der Beton und die Risse genaustens abgerochen und betrachtet. Wir gehen den halben Weg bis zum Tor, dann wird’s unheimlich, wir drehen um.

Nächster Stopp, der Rasensprenger, der unbedingt genau angeschaut werden muss, obwohl er in Action ist. Er geht nah ran solange das Wasser in die andere Richtung verteilt wird, als er nass wird, gehen wir weiter.

Jetzt kommen ein paar Fahrzeuge mit Anhängern und Pferden die Einfahrt hoch gefahren, das muss genauestens angeschaut werden und wir folgen auch so weit bis man sehen kann dass sie zum Playground runter fahren. Dann geht’s zurück zur Koppel. Er bleibt mit mir am Tor stehen. Also klettere ich da auch nochmal hoch, ui ui ui, gleiche Reaktion wie vorhin, aber diesmal geht es viel schneller, dass er heran kommt um gestreichelt zu werden. Alles seine Entscheidung. Wir hägen noch etwas zusammen ab, dann gebe ich ihm noch ein paar Karotten bevor ich gehe!

Nachmittags wird Wäsche gewaschen und dann online und Video Studies für den Rest des Tages!

Sa 22.04.2017

Ich bin ja heute die Fütterungs-Beauftragte, also packe ich mein Frühstück ein und bin um 7:30h auf der Ranch. Zuerst platziere ich Na’vis Essen im Stall und hole sie rein, damit sie schon mal essen kann, dann fahre ich den Rundtrip zu allen anderen und verteile die Futterschalen und das Heu. Ich wurde überall freudig begrüßt :-)

Dann habe ich auch gefrühstück und ein wenig gelesen, so dass Na’vi Zeit hatte auch gemütlich ihr Heu zu fressen und ein wenig zu verdauen. Ich habe sie geputzt und wir haben uns die Zeit genommen auch für einen neuen Haarschnitt zu sorgen.

Unser Warmup fand online im Roundpen statt, sie war quieckig aber vorwärts, ich war froh, dass ich die Bocksprünge so raus lassen konnte. Dann gesattelt und mit ihr zum Playground gelaufen, weil wir ein Tor aus Panels an der Brücke haben wegen den Kühen.

Bevor ich aufgestiegen bin, habe ich mit den Bit-Isolations begonnen. Was gestern nach dem Reiten sehr gut ging, hat heute einige Zeit gebraucht, bis sie von „Beschwerdebuch“ zu „ich suche eine Antwort“ gewechselt ist. Als das dreimal gut ging, bin ich aufgestiegen und erst mal zu einem Spazierritt am langen Zügel über den Playground aufgebrochen. Hier und da haben wir Leute getroffen und ein bissel geredet, das war ganz in ihrem Sinne. Nach und nach sind wir langsam zur Arena zurück geschlendert, wo ich mit freely forwards und downward transitions w/o reins begonnen habe, was aber sofort sehr gut ging.

Linda hatte gestern gesagt, ich soll im Halten mit den Zügeln beginnen. Also, gesagt, getan, so haben wir’s gemacht. Auch hier hat es ein paar Wiederholungen gebraucht, dann ging es gut. Ich habe eine kleine Pause im Schritt am langen Zügel gemacht, dann das gleiche im Schritt versucht. Das war ungefähr gleich gut wie gestern, aber so richtig wollte sich kein klarer Fortschritt einstellen.

Ok, also wieder einen Schritt zurück gehen und es wieder im Halten versucht, oh lala. Sehr, sehr lange, ich dachte schon, naja, zum Glück hab ich ja bis Sonntagabend Zeit ;-), es wurde einfach nur mit halb geschlossenen Augen rhythmisch mit den Zähnen geklackt. Ich habe nichts gemacht, nur Zügel gehalten und gewartet. Dann - nach einer gefühlten Ewigkeit – fängt sie an auf den Zügel zu stumpen und meine Hände umher zu rupfen, als das keine Änderung bringt, geht sie rückwärts, dann stampft sie mit den Füßen auf, ich mache mich schon so langsam auf eine Rodeo Session gefasst, aber plötzlich schnaubt und schnaubt sie und hält das Maul still. WOW. Zügel lang, loben, nichts tun und sie den Prozess fertig denken lassen. Dann absteigen und zurück zum Stall führen, duschen, abziehen und zurück zur Koppel. Ich bin gespannt, was das morgen gibt!

Ich mache eine kleine Pause, um mich ein wenig runter zu kühlen. Dann gehe ich zu Dylano. Er steht mit seinem Kumpel am Zaun zum Nachbarn und grast. Beide hören, wie ich das Tor öffne und schauen hoch. Ich bleibe dort stehen und schaue zurück. Mocha beginnt wieder zu fressen, Dylano geht los und kommt den ganzen Weg schnurstracks auf mich zu, ohne dass ich ein einziges Mal rufen muss. Krass!

Er steckt den Kopf ins Halfter, wir gehen in den Stall. Er fasst sich filzig und dreckig an, also hole ich erst mal das komplette Putzzeug und setze den Striegel an. Uhhhhh, das trifft ins Schwarze, er macht tausend witzige Putzgesichter und kann gar nicht genug davon bekommen. Ich schrubbe so fest ich kann, er findet es suuuuuuper! Immer wieder kommt er mit dem Kopf zu mir, damit er Augen und Ohren in meinen Händen rubbeln kann, auch das mache er so fest, dass ich immer mal wieder Angst habe seinen Kopf gegen meine Nase zu bekommen ;-). Als wir alle alten Haare und ganz viel Dreck raus geputzt haben, ist sein Rücken in der Sattellage und seine Hinterbeine unterhalb der Sitzknochen leicht geschwitzt – ich bin komplett klitschnass.

Die Sache mit dem Mähnengel ist ihm suspekt, aber schließlich darf ich‘s rein machen und kämmen. Gleiches am Schweif, der allerdings etwas mehr Arbeit bedarf weil er gründlich zerzaust ist. Danach sieht Dylano mega gut aus und faßt sich auch so an!

Wir machen noch ein klein wenig Bodywork, sind aber relativ schnell fertig – kein Wunder, haben ja auch schon über eine Stunde die Muskeln durch geschrubbt.

Wir gehen zurück zur Koppel, ich nehme das Halfter ab, er bleibt bei mir, also bleibe ich auch. Dann trinkt er mal was, frisst auch mal, aber kommt immer wieder. Also spielen wir ein wenig stick-to-me, was sehr gut klappt. Als ich einen Bogen mache und zurück Richtung Tor laufe, bleibt er auf einmal stehen, aber schaut mich an ohne weg zu gehen. Also gut, ich beginne mit dem Catch-me Game, habe kein Seil oder Stick, benutze kleine Holzstücken vom Boden. Alles geht in aller Ruhe und im Schritt, er paßt sehr gut auf, dass ich nicht hinter ihn komme, beobachtet genau, kommt auch immer mal ein, zwei Schritte auf mich zu, aber nicht mehr. Nach ca. 15 min trabt er auf einmal von mir weg, ich denke noch „uh Schrott, das ist eine wirklich grosse Koppel“. Aber er trabt nur bis zum nahe gelegenen Zaun, dreht dort um und kommt den ganzen Weg im Schritt zu mir zurück. Krasses Pferd, er hat eine extreme Ausstrahlung. Wir hängen noch etwas zusammen ab, er begleitet mich zum Tor und schaut mir nach als ich weg gehe.

Später komme ich nochmal zurück, um das Abendfutter zu verteilen. Wieder werde ich überall freudigst begrüßt. Ich sitze noch eine Weile im Golfcart und genieße die Ruhe und Stimmung während ich der genüsslichen Futteraufnahme zuschaue, als auf einmal ein Waschbär dazu kommt und die leeren Futterschüsseln nachinspiziert. Auch ein Pärchen Gänse wollen mal nachsehen, was es da leckeres gibt :-). Fotos seht ihr auf Facebook.

Fr 21.04.2017

What a day! Habe mich um 10h mit Linda getroffen und wir sind zusammen mit dem zu Mette (einer befreundeten Dressurreiterin und -trainerin) gefahren, um ihr das Equisense zu zeigen. Zuerst ist ihre schwedische Bereiterin eins ihrer Pferde und dann Mette selbst mit dem Sensor geritten und wir haben zusammen die Ergebnisse angeschaut und besprochen.

Danach sind wir zu einem Supermarkt in Ocala gefahren, der gerade neu eröffnet hat und fast ausschließlich organic Lebensmittel verkauft. Es war so voll dort, als ob es morgen nichts mehr zu kaufen gibt. Sehr cool, man scheint auch hier umzudenken! Wir haben uns mal durch die Regale geschoben und ein paar Sachen eingekauft. Dann haben wir zusammen Lunch gegessen und sind zur Ranch zurück gefahren, wo wir eine kurze Pause gemacht haben, weil es noch ziemlich warm war.

Ryan hatte die Pferde rein geholt und gefüttert. Ich habe Na’Vi geputzt und schon ca 20 min mit ihr am Boden unter den Bäumen im Schatten gespielt bis Linda dazu kam. Wir haben gesattelt, Highland ist wieder frei mitgelaufen, oder sollte man besser sagen, mitgeflogen ;-).

Unser erstes Spiel war “Me and My Shadow“ und hat uns einen großen Ausritt beschert. Zuerst zum zweiten Teich, dort ein paar der Wasserpflanzen fressen, dann weiter zum gegenüberliegenden Ende des Grundstücks in den Wald, danach durch die Hügellandschaft, (dort sind Highland und Na'vi ziemlich spaßig geworden, das mußte ich dann irgendwann kurz unterbinden ;-)), weiter zu Pats Pferden auf der Koppel, dann zu den Panels mit den externen Pferden, die gerade zum Kurs hier sind, noch ein paar Kuhbabies besichtigen und erschrecken und schließlich zurück zum Playground, wow! Na’Vi und Jazz haben quasi fast abwechselnd bestimmt wo es lang ging.

Da ich mein Reiten mit freely forwards beginnen wollte habe ich das in der Arena gemacht (man muss dort nicht so doll darauf achten, dass der Boden relativ eben bleibt und man nicht über Wurzeln oder sowas stolpert) und auch super schnell gehabt. Dann also wieder das Zähne klacken mit dem Zügel adressieren. Auch diesmal war es nicht mehr zu hören (Fortschritt!), aber im Schatten zu sehen. Ich habe im Halten begonnen, das ging schnell gut, dann Schritt, das hat etwas mehr Überzeugung gebraucht und schließlich Trab. Als wir hier Fortschritte verzeichnen konnten habe ich erst mal eine Pause gemacht, bin abgestiegen und habe Na’Vi grasen lassen.

Währenddessen ist Linda auf Highland umgestiegen und hat mir mit ihm ein paar ihrer Konzepte gezeigt und erklärt, wie man sie dem Pferd am besten beibringt. Das war ziemlich cool. Ich habe mit Na’vi noch ein paar Bit Isolations vom Boden aus gemacht, aber die verliefen so gut, dass ich es dabei belassen habe.

Als wir zurück zum Stall geritten sind, ist Jazz gefolgt. Wir haben alle Pferde geduscht und dann mit dem Golfcard zurück zur Koppel geshuttelt. Danach noch den Stall aufgeräumt. Als ich nach Hause gefahren bin, ging langsam die Sonne unter :-).

Was für großartiger Tag mit vielen sehr guten Gesprächen! Ryan wird am WE nicht da sein, so dass ich den Pferden morgen Frühstück und Abendessen servieren werde und Linda ist leider wegen Filmaufnahmen auch nicht vor Ort. Ich darf aber mit Na’Vi und auch Dylano spielen – WOW, ich bin sehr gespannt darauf! Also: stay tuned!

Do 20.04.2017

Business as usual heute, morgens Pferde putzen, als Linda kommt besprechen wir zunächst meine Fragen und mein Goalboard.

Mein Warmup mit Na’Vi am Boden besteht aus langer intensiver Phase 1 und dann Phase 4. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht ändert sich sofort von gelangweilt zu interessiert :-). Ich kann sogar circling mit Übergängen und change of direction fragen ohne ein einziges Mal ein Quiecken oder pissige Ohren zu bekommen. Linda sagt „that was a really good warmup“.

Wir satteln und reiten Richtung playground. Die Kühe mit ihren Kälbchen sind frei und laufen überall herum. Highland läuft frei mit uns und ist on fire! Immer wieder schiesst er los, buckelt was das Zeug hält oder grätscht uns in den Weg. Heute betreibt er es so dolle, dass selbst Jazz und Na’Vi sich ein wenig anstecken lassen von seiner überschäumenden Energie. Leider hat keiner von uns sein Handy mit, es war wirklich beeindruckend!

Nach einer großen Runde über den Playground und due Hügellandschaft haben wir mit den Training begonnen. Mein erstes Ziel: am langen Zügel freely forwards. Zuerst hatte ich „neee, ich gehe nicht“ und dann „na gut, du hast es so gewollt, dann renn ich eben“ – aber nachdem ich auf zweiteres nicht (mit Reglementierung oder am Zügel ziehen) reagiert habe, sondern es einfach mitgemacht habe, wurde es recht gut und ich hatte viel Abschnauben.

Danach Ziel Nr 2: take the reins ohne regelmäßiges Zähne klacken. Zügel nehmen hat zuerst mein vorwärts wieder zerstört, aber nicht sehr lange, dann ging das Klackern los und ich musste relativ klar und deutlich werden ihr zu sagen, dass das nicht meinem Bild entspricht. Anfangs gab es Kopf hoch reißen und los rennen, aber dann recht schnell fing sie an zu überlegen, was sie tun muss, damit die crazy Blondine damit aufhört :-)! Zuerst konnte ich kein Klacken mehr hören, sie hat aufgehört die Zähne aufeinander zu schlagen – ich habe das belohnt. Dann brauchte ich immer den Schatten, um zu sehen, dass sie das Maul auf und zu gemacht hat. Sie hat sich wirklich gefragt, wie ich das jetzt mache - grins – it’s magic! Als ich auch da einige Meter mit geschlossenem Maul bekommen habe, habe ich aufgehört, uns im Schatten geparkt und Linda zugesehen.

Als wir fertig waren, waren die Kühe zwischenzeitlich bis zum Haus und Stall hoch gewandert. Also haben wir mit tatkräftiger Unterstützung von Highland – der der ganzen Sache etwas Schwung verliehen hat ;-) – die Kühe umzingelt und wieder Richtung Playground getrieben. Also ehrlich: das macht schon SPASS! Und wie viel einfacher es für die Pferde ist, das Ziel zu erkennen und mitzuarbeiten, als wenn man Dressur reitet…..  

Als ich zu Hause ankam, waren auch Jae und Ralph wieder von ihrem Urlaub auf den Bahamas zurück. Ich habe etwas Büro gemacht und dann dank meinem Geburtstags-Care-Packet angefangen Kardamom-Zimschnecken zu backen. Erst musste ich alles in cups umrechnen. Als der Teig fertig war, sollte er an einem warmen Ort gehen ….. Also: ab nach draussen, denn das Haus ist wohl klimatisiert. Ich hatte etwas Angst die Schüssel auf mein Autodach zu stellen, nicht das jemand noch die kostbare Fracht mitnimmt, also kurzerhand ins Auto und auf dem Fahrersitz platziert und sicherheitshalber den Timer gestellt, damit ich nachher einen kleinen Mietwagen voller Hefeteig habe ;-). Aber alles hat super geklappt und selbst Jae, die nicht viele Dinge isst, fand sie köstlich.

Ich habe den weiteren Abend mit Notizen, Videos und online-Studium verbracht.

Di 18.04.2017

Um 8h sind wir schon draussen, um Jonny mit ihrem Pferd beim Training zuzusehen. Linda hilft ihr mit einem spooky Problem weiter.

Danach haben wir eine Session mit ihrem Mini Shetti, das sich nicht einfangen läßt. Linda geht mit ihm in den Roundpen und spielt das Catch-Me-Game. Der Kleine ist sich ziemlich sicher, dass er sich NICHT einfangen lassen will, es dauert ungefähr 1 Std bis er zum ersten Mal Lindas Hand berührt. Er bekommt etwas Heu und eine Pause, in der Ryan und Linda ihre Pferde spielen und reiten.

Als Linda fertig ist geht sie zurück zum Mini, der die Sache zwischenzeitlich etwas überdacht hat. Er kommt schon ein paar Schritte auf sie zu, erlaubt ihr auch sich zu nähern, ihre Hand berührt er sofort, aber es dauert eine weitere Stunde bevor er ihr erlaubt, so viel näher zu kommen, um auch sein Gesicht  zu streicheln. Linda spielt in aller Ruhe weiter um beweist ihm „it’s not about the halter“. Am Schluß kann sie ein Seilchen um seinen Hals legen und ihn an der Mähne umher führen – Mini kann es immer mal wieder gar nicht so richtig glauben, dass er das jetzt alles macht. Immer wieder krasses Nase am Bein schubbern, dolles Gähnen und ganz viel Lecken und Kauen. What a difference!

Die Pferde stehen schon Schlange am Anhänger, werden verladen und wir treten die 5 Std Heimreise an. ….. allerdings nicht, ohne nochmal kurz bei einem Supermarkt anzuhalten und uns noch mit etwas Proviant zu versorgen. Die Sache mit dem 4 Pferde Anhänger mit Wohneinheit auf dem Parkplatz bleibt abenteuerlich, aber Ryan hat‘s raus und bekommt das alles da auch wieder raus! Nochmal Hut ab!

Immer wieder muss ich mich auch daran gewöhnen, dass Trucks und PKWs auf dem Highway die gleiche Geschwindigkeit fahren dürfen (70 m/h = 120km/h), und dass auf allen verfügbaren Fahrspuren jeder einfach so schnell fährt wie er gerade will. Dh Trucks sind auf allen Fahrspuren und rechts überholen ist total ok! Mit unserem großen Gefährt hat man allerdings einen recht guten Überblick über alles, während man sich in meinem kleinen Mietwagen manchmal schon recht verloren vorkommt, weil teilweise die Reifen der Trucks höher sind als mein komplettes Auto.

Um 18:30h kommen wir wieder auf der Ranch an, laden Pferde und Equipment aus und ich mache mich auf den Heimweg. Jae und Ralph sind bis Do vormittags im Urlaub – ich habe sturmfreie Bude :-).

Vor der Tür finde ich noch ein Geburtstags-Päckchen für mich – JUHU, was für eine schöne Überraschung. Zuerst wird gekocht, dann synchron Wäsche gewaschen und geduscht.

Morgen ist Barn-Off-Day für Linda, ich muss dringend einkaufen, aber werde mich morgen auch gemütlich um Na’Vi kümmern. Muppet tritt morgen den Weg zu seinen neuen Besitzern an.

Mo 17.04.2017

Am Morgen spielen und reiten Linda und Ryan Jazz und Patrick bei Jonny, danach fahren wir zurück zu unserem ersten Stopp und nach ein paar Simulationen mit allen Teilnehmerinnen von gestern gibt es noch eine kleine Einheit mit den Pferden.

Dann fahren wir weiter um Bent Jenssen mit seinem Grand Prix Pferd Chance beim Training zuzusehen und mit ihm zu Mittag zu essen. Die Vorgeschichte findet ihr hier (http://parellinaturalhorsetraining.com/news/pat-and-linda-parelli-give-olympian-bent-jensen-another-chance/)

Wir haben etwas Zeit also geht’s zu einem Einkaufsbummel in die Tackeria (Tack=Pferdezubehör). Interessant ist: viele Dinge hier kommen aus Europa und sind bei uns zum halben Preis zu bekommen.

Es gibt aber auch immer wieder die Dinge, über die ich nur staunen kann. Neben Glitzerlack für die Hufe, und Ohrenstöpseln für Pferde sehe ich diesmal ein Gebiss, das eine Art Schwamm um das Mundstück und auch als Scheiben daneben hat, sozusagen als Abstandhalter zu den Gebissringen. Wofür das gut sein soll, erschließt sich mir nicht. Möchte mir auch nicht vorstellen, wie sich sowas im Mund anfühlt 8-/.

Am Nachmittag kommt Bent um Linda reiten zu sehen und ihr auch eine Unterrichtsstunde zu geben. Danach kommen noch einige weitere Personen zu einer kleinen privaten Party bei Jonny zusammen. Wir haben einen interessanten Abend mit netten Gesprächen und leckeren Snacks.

So 16.04.2017

Ich war um 8h im Stall und habe geholfen zu packen und Muppet in ein anderes Paddock umzusiedeln, da Patrick und Jazz beide mit nach Wellington fahren. Um 9:30h ist alles verladen und wir fahren los.

Das ist immer auch alles mit einem kleinen Abenteuer verbunden, ich sage gern auch "Parelli Aventure Tours" ;-) - wir machen einen Stopp in West Palm Beach um Lebenmittel zu kaufen und fahren mit Truck und Trailer auf den Supermarkt-Parkplatz. Um es kurz zu machen, ich wäre da sicher nie rein gefahren, aber falls doch, noch sicherer auch nie wieder rausgekommen 8-), aber Ryan hat‘s geschaukelt.

Nach 5 Stunden erreichen wir unseren ersten Stopp in Wellington in einem Dessurstall, wo eine Trainerin residiert, die bereits ein paar Erfahrungen mit Parelli gemacht hat. Linda macht für ihre Freundin Jonny, die Trainerin und ihre Kundinnen eine kleine Demo mit Jazz am Boden online und liberty. Danach gibt es noch eine Stunde für die Trainerin mit ihrem Pferd. Sie war einmal auf der Ranch, um ein Pferd wieder abzuholen und hat dort schon ein paar Sachen gesehen und mitbekommen. Es ist beeindruckend, dafür, dass sie es nur einmal gesehen hat, wie viel davon sie sich gemerkt hat und offensichtlich mit ihrem eigenen Pferd schon umsetzen konnte. Linda hilft ihr noch etwas weiter. Ziemlich cool.

Dann steigen Jazz und Patrick wieder in den Anhänger und wir fahrenweiter zu Jonny, wo wir und die Pferde übernachten. Abends gehen Linda, Ryan und ich lecker italienisch essen und besprechen den heutigen und morgigen Tag.

 

Sa 15.04.2017

Pony Party Tag auf der Ranch. Dh über 50 Teilnehmer bewältigen diverse Parcours und Aufgabenstellungen die auf dem Campus verteilt sind am Boden und oder im Sattel.

Ich war rechtzeitig da, um Na’Vi zu putzen und knapp 30 min auf dem Balancerider zu verbringen. Als Linda kommt, beginnt sie als Vorbereitung für morgen zunächst mit Trailerloading für Jazz, zuerst in den einen Anhänger mit Rampe, dann in den, mit dem wir morgen verreisen werden.

Zum Warmup coacht sie mich in einer Liberty Session mit Na’Vi im Roundpen, sehr cool! Wir satteln und reiten zum Playground.

An den diversen Stationen stehen oder reiten Helfer, die alle Hasenohren auf dem Kopf bzw. Helm tragen – spooky silhouettes :-). Viele prinzipiell gewohnte Dinge stehen außerdem an anderen Orten, auch das ist erst mal ein wenig Nüstern aufblähen wert, aber je länger wir umher wandern, desto relaxter werden die Pferde. Wir wandern eine große Runde über den Playground, schauen die diversen Stationen an, sprechen hier und da und kommen in einem großen Loop zum Ausgangspunkt zurück.

Dann beginnt unser Training. Mein Ziel heute, reins mean go, stretch und weniger Zähne klackern. Na’Vi ist ein Pferd der Extreme. Ich habe heute sofort klares vorwärts, zeitweise etwas „wild“ (mit dem dazu passenden Gesichtsausdruck ;-)) aber „manageable“, deshalb lasse ich es so, weil es grundsätzlich die richtige Idee ist. Da wir nicht kämpfen, hat sie dann schnell die Idee von stretch. Das erzeugt einiges an Abschnauben. Immer wieder big release, wir parken unter ein paar Bäumen. Dann beginne ich die Zügel zu nehmen und zu halten, was sofort zum klackern führt. Ich bleibe dran und nerve sie so lange, bis sie auch immer mal aufhört. Dann sofort „good girls“ und Pause. Nach einigen guten Versuchen höre ich auf und schaue Linda beim Rest ihres Rittes mit Jazz zu.

Nachdem wir im Stall zurück sind und die beiden Pferde geduscht haben, kommt Highland an die Reihe. Und da die beiden Trailer gerade da stehen, hat auch er eine Verlade-Session gebucht. Ein Trailer ist ein Seiteneinstieg mit Rampe, der andere der lange 4 Pferde Trailer mit Wohneinheit vorne dran und Türen hinten. Interessant zu sehen, dass die Rampe beiden Pferden mehr Probleme macht als keine zu haben. In beiden Trailern stehen die Pferde schräg zur Fahrtrichtung, was – wenn man den Platz dafür hat – für die Pferde die am einfachsten auszubalancierende Weise zum Fahren ist.   

Als Linda mit dem Gesamt-Ergebnis happy ist, bringen wir die Pferde zurück zur Koppel – Jazz war schon mal vor gegangen und grast am Wegesrand, aber kommt dann auch mit!

Jetzt heißt es duschen und packen, denn morgen fahren wir nach Wellington :-)! Ich werde jetzt noch nicht mehr verraten – Spannung, Spaß und Überraschung.

Es könnte allerdings sein, dass ihr jetzt ein paar Tage nichts von mir zu lesen bekommt, weil wir im Trailer wohnen werden, wo ich möglicherweise kein WLAN haben werde. In diesem Fall werdet ihr einfach ein paar Tage nach-lesen müssen, wenn wir wieder zurück sind.

Hasta la vista – i froi mi!

Fr 14.04.2017

Karfreitag ist hier übrigens kein Feiertag! Ein PS zu gestern noch: als ich nach Hause kam war ein wirklich schweres Paket für mich angekommen von Alissa! Als ich es ausgepackt habe, war ich sprachlos YEY  nicht nur zwei dunkle Brote, sondern auch noch jede Menge andere Kleinigkeiten, gut verpackt und eingeschweißt. Ich hab mich krass gefreut :-)

Heute Morgen als erstes Muppet geholt und ihn gründlichst enthaart – das fand er SEHR gut! Ryan kam mit Jazz und Highland im Stall an, er hatte leider nur ein Halfter an der Koppel (was für zwei Pferde gereicht hat ;-)) und hatte gehofft, Na’Vi würde folgen. Also bin ich mal suchen gegangen – natürlich war Madame genau in die ANDERE Richtung unterwegs. So hatte mein Schrittzähler wenigstens schon einiges zu tun ;-).

Als Linda kommt beginne ich mit Na’Vi.  Warmup in dem wir sehr langsames Stick to me spielen, mal einzelne Schritte, mal nur das Gewicht vor und zurück, dann touch it mit dem Po – das war lustig, denn zuerst dachte sie ich will dass sie am Baum vorbei geht. Wir satteln und reiten zum Playground. Highland läuft frei mit. Da er immermal stoppt um zu grasen kommt er teilweise im full-speed Tempo von hinten angerast (auch mal über den Asphalt) oder auch über etwas hinterher gesprungen – ich kann mir lebhaft vorstellen, was sowas bei uns im Stall auslösen würde - hier bleiben absolut alle Pferde gelassen. Was Training so alles ausmacht…..

Ryans Gruppe hat einige neue Objekte aufgebaut – u.a. einen Briefkasten und einen sehr flatterigen Flattervorhang – den findet Na’Vi erstmal etwas gruselig. Ich trabe zum warmup im Sattel kreuz und quer über den Playgound und achte auf freely forwards – das geht sehr gut. Dann gesellen wir uns zu Linda in die black Arena und schon haben wir wieder das rhythmische Zähne aufeinander klacken. Linda sagt es ist einerseits eine Angewohnheit und hat andererseits was mit „mir ist langweilig“ zu tun. Sie macht eine Demo für mich, was man alles tun kann. Hauptsächlich gilt es das Unerwünschte schwierig zu machen und Na’Vi ein wenig „zu nerven“ wenn sie es tut, aber sofort big releases zu geben, wenn sie es kurz läßt. Danach reite ich Na’Vi weiter und versuche die gleichen Herangehensweisen – and guess what: die Scheiße wirkt ;-). Linda sagt „that‘s it, you’ve got it“. Ok jetzt müssen wir „nur“ dran bleiben.

Elis Gruppe kommt zum Playgound und hat ein lebensgroßes aufblasbares Zebra dabei – oh lala! Hier wird was geboten. Bin relativ happy auf Na’Vi zu sitzen.

Zurück im Stall versorgen wir die Pferde, dann haben wir eine Fortgeschrittenen Session mit Jim auf dem Balancerider. Wir bekommen als erstes Gewichte zunächst in beide, dann nur in eine Hand und müssen die Hände und Arme bewegen und die Balance halten. Als nächstes ähnliche Übungen mit einem Expander, der unter dem Gerät eingeklemmt wird. Und zum Schluß noch seitswärts auf der Sache sitzen – herje!

Ich mach eine kleine Pause und danach ist Muppet noch an der Reihe. Er wartet schon und muss dringend seine Füße bewegen, was wir am „learning tree“ machen. Das ist ein Baum, an dem von einem dicken Ast ein Seil mit einem Ring herunter hängt. Daran befestigt man das Leadrope und hat die Hände frei. Das Pferd lernt auf einem Kreis so weit außen zu laufen, dass das Seil immer locker ist – sehr cool. Danach noch mal zum Trailer und schwups ist er schon drin und schaut ob‘s nicht etwas zu essen gibt ;-).

OK, das reicht, ich sattle und reite Richtung Playground. Von weitem hören wir schon ne Menge Musik und Yihaaaa. Ryans und Elis Gruppe haben einen kleinen Spiele-Wettbewerb mit Bällen in der black Arena.

Muppet dreht innerlich etwas hoch, also bewegen wir wieder die Füße und haben dabei einen guten Plan wo es lang gehen soll – das hilft! Zuerst bleibe ich auf dem Playground, mal näher dran, mal weiter weg, Slalom um Bäume, Schenkelweichen, Übergänge, langer und kurzer Zügel. Zum Schluß reite ich in der Arena direkt neben dem Geschehen und siehe da, nach der Vorbereitung klappt es auch dort und ich kann sogar ein wenig mit reins mean go spielen. Wieder zurück im Stall befrage ich den Equisensor nach unserer Session und siehe da: wir haben eine 8,0 für Symmetry of Gait und 49% linke -51% rechte Hand geritten. Check!

Als ich Muppet zurück zur Koppel bringe steht sein Futter vor der Tür, das wir mit rein nehmen. Dann sammle ich noch ein paar Rapport-Points indem ich ihn und sein Futter vor Patrick verteidige bis er mit dem Kraftfutter fertig ist.

Zu Hause muss ich dringend duschen – ich bin hunde- sau-müde und mein ganzer Körper merkt die lange Session auf dem Balancerider. Jetzt mache ich noch eine Research- und Video-Session.

Do 13.04.2017

Der Tag beginnt mit zwei Demos, die Linda für Ryans Schüler macht, einmal mit Jazz at liberty und dann mit Highland zum Thema Richtungswechsel online. Jim ist dabei und übernimmt die Schüler danach für individuelle Sessions auf dem Balancerider. Die ersten beiden schauen Linda und ich mit an, dann starten wir in unseren Vormittag.

Ich habe mir gewünscht, dass sie für mich einmal komplett ihr Reiten kommentiert. Sie sattelt Jazz und wir gehen zum Playground. Zusätzlich haben wir das Equisense an, wer bremst verliert ;-).

Schon im Warm-up auf dem Weg fragt sie immer mal wieder Kleinigkeiten ab, um zu trainieren, irgendwann mal jederzeit und überall jede Lektion abrufen zu können. Danach folgt sie der Training Sequence, freely forward im Schritt, Trab und schließlich Galopp, immer jeweils bis sie das Kommittment des Pferdes fühlt und er sich beginnt zu dehnen. Dann etwas Schenkelweichen und schließlich spielt sie mit dem „flexion rein“. Es ist sehr schön zu sehen, dass sie immer wieder darauf wartet (set it up and wait), dass Jazz die richtige Antwort findet. Alles läuft heute wie am Schnürchen und wir satteln noch am Playground ab und lassen ihn frei.

Highland war die komplette Zeit in der Nähe und kommt sofort als Linda fragt. Er wird gesattelt, sie fragt kurz nach „vertical flexion left/right“ und geht zum warm-up eine große Runde auf den Playground. Auch hier soll das Thema der „flexion rein“ werden. Da Highland allerdings durch seine Vergangenheit damit eher ein Problem hat, beginnt sie mit ride the line, ebenfalls in Schritt, Trab und Galopp. Als sie zum flexion rein weiter geht, stellt das im Schritt erst noch ein kleines Problem dar, Linda bleibt dabei und wartet bis es kein mehr ist. Danach klappt Trab und Galopp ohne Probleme.

Zum Lunch treffen wir Jim und Pat bei Dish, erfahren mehr über den Balancerider und analysieren die Equisense Ergebnisse ;-). Great day!

Unser geplantes Nachmittagsprogramm verschiebt sich, also fahre ich zu Publix einkaufen, wo ich einen großen Bund frischen Koriander bekomme – yummy! Daraus wird zu Hause ein Gemüse Couscous. Den Rest des Tages verbringe ich mit Notizen und Afternoon-Studies :-)

Mi 12.04.2017

Wir haben uns um 9h mit Jim Lauter von www.balancerider.com in Lindas Stall getroffen. Der Balancerider ist quasi ein Balimo für Fortgeschrittene. Man sitzt quasi wie auf einem bareback Pferd auf einem „Sitz“, der sich in alle Richtungen bewegt. Die Beine hängen rechts und links davon herunter. Ziel ist zunächst alle Seiten des Sitzes parallel zum Boden zu halten, ohne dabei die Füsse auf dem Boden zu haben. Dabei hilft Jim und da am Sitz ein kleiner Laserpointer ist, kann man die angestrebte Stelle an der Wand sehen.

Als wir das hin bekommen, sollen wir die Augen dabei schließen, und sofort ist es vorbei mit der Balance ;-). Gleiches passiert, wenn man Kopf und Augen langsam von links nach rechts dreht, und zwar dadurch, dass man diese beiden „Kontrollorgane“ für sein Gleichgewicht quasi ausschaltet.

Nächst Übung: wir kippen den Sitz in alle Richtungen und versuchen ihn im Anschluss immer wieder mittig auszutarieren.

Als wir damit einmal durch sind, wärmt Linda Jazz auf, dann geht es wieder auf den Sitz, und dann direkt aufs Pferd. Ich fahre mit Jim mit dem Golfcart zum Playground. Auch mitten in ihrem Ritt soll Linda nochmals absteigen und einige Übungen auf dem Sitz machen und dann wieder weiter reiten.

Interessante Sache, ich bin sehr gespannt, ob wir morgen Muskelkater haben. Wir schauen bis zur „Mittagspause“ noch zu wie ein paar Leute auf dem Sitz gecoacht werden.

Nachmittags hat Linda einen Termin und ich verbringe den kompletten Rest des Tages damit, Fotos und Videos von meinem Handy aufs Laptop zu ziehen und ordentlich zu beschriften und zu sortieren. Jetzt habe ich endlich wieder genügend Speicherplatz ;-), aber ich bin auch ganz schön froh, damit fertig zu sein, denn jetzt kann ich absolut nicht mehr sitzen!

Di 11.04.2017

It keeps getting better and better :-)

Lindas komplettes Pferdeteam hatte heute ein Date beim Hufschmied, daher kamen alle in den Stall und ich habe Jazz und Na’Vi geputzt. Ersterer ist immer nicht ganz so begeistert von angefaßt und geputzt werden, zweitere dagegen immer wieder gern.

Als Linda kommt bespricht sie zunächst mit dem Hufschmied das neue „shoeing“, heißt, wer fühlt sich wie an, wie ist es gelaufen, wer hat möglicherweise in der Zwischenzeit mal Eisen verloren und solche Sachen.

Linda hat mit Jazz eine kurze Liberty Session auf einer Koppel um long und short distance circling zu wiederholen, was heute sofort klappt.

Danach sagt sie, dass ich ihn heute reiten soll – WOW! Wir satteln und ich darf ein Online Warmup mit ihm machen, da er durch die Schmied und alles drum herum Geschichte etwas aufgedreht ist. Als wir ein gutes „connected“ haben, wird getrenst und ich steige auf und lwandere angsam Richtung Playground. Linda kommt zu Fuss mit.

Ich darf ihn so aufwärmen, wie ich es tun würde, um mich ein bisschen in ihn rein fühlen zu können und zu sehen, wie es ist. Das läuft sehr gut. Danach erklärt Linda mir u.a. den „flexion rein“  und coacht mich auf Jazz. Am Ende ist er ziemlich hot und ziemlich on, wir reiten fliegende Wechsel und Passage. Ich habe ein paar Knöpfe gedrückt, ohne das wirklich zu wollen und Jazz gibt sich alle Mühe mir zu zeigen, was er alles drauf hat. Zum Ende reite ich noch Verstärkungen und dann gibt es noch ein cool down und stretch.

Man muss definitiv wissen, wie man die ganzen Apps, die er drauf hat, korrekt bedient. Game of Contact (Anlehnung) ist absolut genial, je mehr man nimmt, desto mehr powert er los, und ja da geht was. Extrem genau am Sitz geritten, als ich mich schneller drehe, als er mit treten kann, stolpert er im Versuch es doch noch zu schaffen. Die Schenkel werden für die Position des Rumpfes, Biegung und seitwärts verwendet, NICHT für vorwärts. Vorwärts ist er am Sitz (und am Kontakt), und wenn man in der vorwärts Position sitzen bleibt, ist es in seiner Verantwortung vorwärts zu bleiben und das tut er die komplette Stunde. Gangart ändert man ebenfalls nur um Sitz, indem man die neue Gangart beginnt zu sitzen, er folgt sofort. Das war definitiv eine SEHR, sehr coole Erfahrung!

Linda muss zurück an dem Computer. Na’Vi brummelt mich schon an, na klar, jetzt machen wir was. Als Warmup verladen wir in einen großen Trailer mit Seitenrampe und diagonalen Fächern für die Pferde, danach Slalom um meine Trab-Stangen und dann nochmal seitwärts über ein paar von ihnen. Mehrfaches dolles Abschnauben bedeutet „ready to go“. Ich mache mein Equisense an den Gurt, starte die Session und los geht’s. Da alle anderen Pferde im Stall sind und alle Kurse gerade Mittagspause haben, fühlt sich Na’Vi etwas lost als wir auf dem Playgound ankommen und beginnt nach den anderen zu rufen. Also langer Zügel, point to point, lenken mit den Beinen und touch it, bis alles gut ist.

Ich spiele mit den ganzen neuen Zügel-, Bein- und Körperpositionen, die ich heute Morgen gelernt habe, alles klappt prima. Wir galoppieren mehrfach, mein Equisense sagt am Schluß wir haben 6 Sprünge gemacht (hm, das war wohl doch ein leichtes Bocken ;-)) Overall bin ich very happy, sie ist sehr vorwärts und immer noch motiviert zu laufen als ich beschließe, dass es für heute gut ist. Wir gehen nochmal zum Teich zum plantschen und dann zurück zum Stall. Als Na’Vi geduscht und zurück im Stall ist, zeige ich Linda noch mein Equisense Ergebnis: Note 7,2 auf Symmetrie im Gang, und das obwohl ich nicht nur auf ebenem Boden geritten bin, 59%l linke Hand 41% rechte Hand. Ich bin sehr happy mit meinen Ergebnissen.

Nachdem auch ich geduscht habe fahren wir als Jae nach Hause kommt zu El Torreo und bekommen TacosChips mit Salsa zur Vorspeise. Ich esse einen Steak Burrito. Mjam, das war lecker, hier muss ich nochmal her!

Mo 10.04.2017

Krasser Tag!

Da Dylano heute Morgen noch beim Frühstück war, haben wir seine Session auf deiner Koppel gemacht. Das war allerdings glaube ich nicht ganz so ideal, weil er durch das Essen doch irgendwie abgelenkt war. Er hat sich sehr leicht bewegen lassen, alles sehr gleichmäßig, aber gleichmäßig wenig. Heute hat das alles eine warme Stelle genau in der Mitte seines Rückens verursacht. Ich habe ein paar Mal wieder hin gefasst, weil ich zuerst dachte, meine Hand hat da vielleicht etwas länger gelegen, aber nein, warm! Ich durfte ihn überall anfassen, das Kopfkratzen hat er am Baum vor sich erledigt - autsch ;-). Als er „fertig“ war, hat er sehr lange getrunken, dann überlegt ob er zurück kommt, aber nein, ging zu einem anderen Heu-Platz. Ok!

Ich habe Muppet geholt und hatte gerade drei Pferde fertig geputzt als Linda kam. Außerdem  kam heute Nancy, eine Instruktorin, zusammen mit ihrer Stute. Die Stute ha,t bevor sie von Nancy vor der Kugel im Kopf gerettet wurde, offensichtlich schon einiges erlebt und ist LBE mit einem ziemlich hohen Spirit. Linda sagt, sie hilft ihr immer mal wieder und die Stute sei das einzige Pferd seit einiger Zeit, wo sie manchmal nicht weiter weiß. Inzwischen kann die Stute ruhig stehen und kann alle Spiele am Boden, ist auch „reitbar“, aber sobald sie in Bewegung kommt, rennt sie quasi davon. Man kann sie inzwischen stoppen, (das Stehen gefällt ihr sogar inzwischen außerordentlich gut) aber in keiner Gangart geht sie „ruhig“.

Sie haben mit einem Warmup im Roundpen am Boden begonnen, Yoyo Games und Spiralen. Hier konnte man schon ganz gut sehen, was passiert, wenn sie sich in Bewegung versetzt, aber auch welche gute Beziehung schon zu Nancy besteht. Es war als ob sie sich zusammen reißen wollte, das ging mal und ging mal nicht.

Linda hat Jazz aufgewärmt und gesattelt und ich Muppet, zu dritt sind wir zum Playground geritten. Muppet hatte heute einiges an Go aufzuholen nach drei Tagen Koppel. Ich habe mit „steer with your legs“ begonnen im Slalom um Bäume. Als das gut ging, seitwärts zwischen Bäumen durch, weiterhin ohne Zügel. Nachdem wir so den Rücken und die Rippen etwas beweglich gemacht hatten, habe ich das Slalom im Trab wiederholt, bis er weich wurde. Danach war alles gut, Schlauchgeräusche weg. Also Zügel aufnehmen und ich spiele heute mit: unterschiedlichen Zügel und Halslängen aber im Kontakt, Biegung rechts und links, Wendung rechts und links, wobei wann immer wir nach links wechseln er zunächst den Takt verliert und schneller wird. Also take the time it takes und dann geht’s auch schon! Danach versuche ich Übergänge innerhalb der Gangart, das geht sehr schnell gut, und Schritt Trab Schritt, das dauert eine Weile bevor er nicht denkt, dass wir zum Schritt gehen auch einen losen Zügel brauchen. Als ich fertig bin ist die komplette rechte Schulter geschwitzt, links gar nichts – hm interessant!

Linda ist ungefähr gleichzeitig fertig und wir reiten zur Black Arena wo sie Nancy erst kurz zuschaut und dann selbst die Stute reitet. Interessant zu sehen, in welcher Reihenfolge sie Dinge checkt und abfragt und welche Herangehensweisen sie versucht, um ihr zu helfen. Einiges davon scheint zunächst zu funktionieren, aber es ergibt immer wieder das gleiche Bild wie schon am Boden, kurz bevor man denkt, „ah ja jetzt“ – schwenkt die Stute um und zieht das große DAGEGEN Schild raus. Als Linda absteigt sagt sie, dass sie Pat fragen wird, ob er heute der Stute heute Nachmittag weiter helfen würde.

Wir reiten zurück zum Stall, alle Pferde werden abgespritzt, Muppet bringe ich wieder zu Patrick. Linda schickt uns später eine SMS, dass wir uns alle um 3.30h bei Pat treffen. COOL!

Als ich dort ankomme, steht Nancy mit ihrem gesattelten Pferd schon parat. Sie erzählt mir, dass die Stute 11 Jahre alt ist und seit einem Jahr bei ihr. Sie arbeitet mit ihr und anderen Pferden an einer Highschool mit den Kindern, die die Spiele am Boden lernen – solche Dinge seien überhaupt kein Problem. Auch wenn man ein Kind auf sie setzt und sie als Handpferd hat, ist alles gut. Aber wenn jemand „reiten“ möchte, kann sie sich inzwischen körperlich einigermaßen beherrschen und geht nicht mehr full speed durch, aber sie schwitzt, hat Streß, und kann nicht „ruhig“ gehen.

Als Pat kommt, möchte er Nancy zuerst mit ihrer Stute at liberty im Roundpen sehen, danach übernimmt er. Zunächst fragt er am Boden die unterschiedlichsten Dinge ab, dann reitet er sie. Unglaublich zu sehen mit welcher Geduld Pat und auch Linda heute Morgen mit der Stute arbeiten und bereit sind, alles Mögliche auszuprobieren, um ihr zu helfen. Sofort soft, wenn sie soft ist, und ihr immer wieder die Wahl lassen, selbst zu entscheiden.

Während sie am Anfang stark schwitzt, trocknet sie nach und nach, obwohl die komplette Einheit ungefähr drei Stunden dauert. Masters at work! Manchmal erkennt man gar nicht wirklich was sie tun / oder nicht tun, aber sie sind immer bereit jede Frage zu beantworten – mein Gehirn raucht! Ich ziehe (immer wieder) den Hut! Unglaublich cool hier und dabei sein zu dürfen.

„Horses need to learn how to have short bodys and humans have to learn how to have long bodys“!  Und “everything means something”. Das war heute eindrucksvoll zu sehen.

Ich werde jetzt schnell noch hunderttausend Notizen machen und vermutlich schlafen wie ein Stein!

So 09.04.2017

Da Highland heute Morgen um 9h parat stehen musste für eine Demo mit Linda, war leider keine Zeit für Dylano. Highland war mein erster Star des Tages, den ich begleiten durfte und wir haben ab 8:45h an der black Arena gestanden. Er hat Streicheleinheiten genommen und es durften Fotos gemacht werden – wie das bei Stars eben so ist.

Thema des Tages (nach Safety und Comfort) war heute Play. „Horses can’t play until they feel safe and comfortable!“. Gegestände helfen sehr gut, aber es ist wichtig, dass man dem Pferd nicht beibringt eine Vermutung zu treffen, d.h. z.B. „wir steigen immer mit allen 4 Füssen auf das Podest“ sondern mind 3 besser noch 7 weitere Dinge zu haben, die man mit einem Podest noch machen könnte. (darüber springen, seitwärts drum herum gehen, ….) Linda läßt Highland zunächst alle vorhanden Gegenstände in der Arena einmal umrunden und ihn dann einmal darüber springen.

Und sofern ein Pferd ein entsprechendes Talent hat: „if you don’t allow them to do what their talent is, they die a little bit indside“

Zum Ende ihrer Session läßt sie Highland aus der Arena springen, er kommt zurück zum Zaun, sie nimmt das Halfter ab aber steht da bei ihr, bis alle Leute zur Pause aufbrechen – dann bekommen alle Teilnehmer einen kurzen Eindruck davon was “full speed” für ein LBE bedeutet.

Den Rest des Vormittags verbringen die Teilnehmer mit ihrem Pferden am Boden auf dem kompletten playground. Getreu dem Motto „the leader ist he one with the plan“ und ist dann immer einen Schritt voraus „I'm going to ….. and then I'm going to ….. and then“

Nach der Mittagspause haben wir nochmal eine kurze Theorie classroom session bevor die Teilnehmer nun mit der Idee des Vormittags in den Sattel steigen. Harmony ist he goal! It has to be available! Während Linda den Teilnehmern hilft, fahren Ryan und ich zur Koppel um Remmer fertig zu machen.

Ich haltere ihn und führe ihn bis vor die Koppel und ganz in seinem LBI Element steht er einfach sehr relaxed da, während Ryan und ich um ihn herum fliegen und ihn bürsten, putzen, Gamaschen anziehen etc. Mit Jazz wäre das gleiche absolut undenkbar, der wäre komplett mit den Nerven zu Fuss gewesen. Remmer wartet dagegen in Schlaf Position bis wir fertig sind und trottet dann mit uns zum Roundpen wo wir – wie schon mit Highland am Vormittag quasi „Autogramme geben“ und Fotos machen. Solange er seine Nase dafür nicht aus dem Gras nehmen muss, alles gut!

Zum Abschluß des Tages macht Linda eine sehr schöne Liberty Demo mit ihm. Er ist inzwischen 24 und seit 6 Jahren quasi nicht mehr im Training nachdem er sich einige Bänder am linken Hinterbein abgerissen hatte, aber nicht nur, dass er auch körperlich einfach nur super aussieht (er würde auch glatt für 15 durch gehen) – er ist ON als die Musik los geht und zeigt total enthusiastisch was er alles kann. And the crowd goes wild…..

Es gibt weitere Fototermine nach der Show, dann bringe ich ihn zur Koppel zurück. Ich glaube er fand das einen 100% gelungenen Tag.

Sa 08.04.2017

Da die classroom session heute um 9h beginnt, ist mein Date mit Dylano um 8h. Er trifft mich am Tor, steckt seinen Kopf ins Halfter und wir gehen zum Stall und in eine Box. Heute scheint er total ok damit zu sein, er reibt sofort seinen Kopf an meinen Händen, ich darf seinen Hals anfassen. Als ich an seine Schulter komme, lehnt er sich gegen mich, so dass meine Hand fast dahinter verschwindet. Auch der Rücken und die Hüfte bewegt sich deutlich besser, sein Kopf und Hals sind die komplette Zeit tief und er bewegt sich fast überhaupt nicht von mir weg. Er kratz seine Rippen, also mache ich das, lege meine Finger in die Zwischenräume und streiche sie aus, das scheint ihm gut zu gefallen. Als ich ihn zurück zur Koppel bringe geht er nicht mehr ganz so langsam wie die letzten Tage.

Nachdem es gestern um Safety ging, ist das Thema von heute Comfort. Gestern haben die Reiter immer wieder die Qualität der Übung bewertet (ihr erinnert euch: 7’s or better). Heute sagt Linda: und denkt daran, auch euer Pferd bewertet euch. „How much you caused him to feel like doing what you want versus caused him to want to fight or ignore you“. hmmmmmm how interesting!

Und sie sagt, wenn unser Pferd manchmal die Persönlichkeit zu wechseln scheint, liegt es daran, dass wir das in der Regel versursacht haben…..

Linda hat außerdem eine Menge gute Simulationen parat, durch die die Menschen untereinander Dinge ausprobieren und fühlen und kommentieren konnten.

Danach hat sie Jae gebeten eine Demo mit ihr zu machen. Thema: wie man von Antworten der Kategorie 2 (=weicht auf Druck) zu Antworten der Kategorie 3 (=sucht Komfort) gelangt, und zwar zuerst am Boden und dann im Sattel. Das war beides sehr cool. Es gibt zwei Videos aus den bestimmt gut 2 Stunden Unterricht, die ich auf Facebook mit euch geteilt habe.

Nach der Mittagspause wiederholen alle Reiter kurz am Boden die Übungen von gestern und steigen nach und nach in den Sattel. Ryan hilft dem großen Haflinger und seiner Besitzerin. Während er gestern häufiger mal die biege gemacht hat und gestern nur ein wenig rückwärts und VH weichen ging, klappt heute alles VIEL besser. Er schafft es kein einziges Mal sich los zu reißen und sie spielen alle sieben Spiele – Hut ab!

Das Pony ihrer Tochter, das sich zunächst nicht verladen ließ und daher erst am gestrigen Abend eingetroffen ist, ist heute auch dabei. Linda zeigt dem Mädchen, was und wie es zu tun ist, und typisch Kind, sie macht es einfach genauso und es klappt (natürlich), als würden die beiden nie was anderes tun. Linda sagt „I should teach that stuff “ ;-)

Der Nachmittag geht heute bis ca. 18h. Bevor ich nach Hause fahre gehe ich nochmal kurz zu Dylano, der mich ge-„spotted“ hat. Er kommt zum Tor und obwohl ich draussen bleibe, muss er nochmal ausgiebig sein Gesicht gerieben bekommen und an mir reiben und leckt mir meine Hände. What a horse!

Als Jae heim kommt, haben wir beide krassen Hunger. Wir fahren - sehr weise - zuerst zu Horse & Hound und essen einen Salat und dann zu Publix zum einkaufen :-) Jetzt ist es 22:30h und ich muss dringend schlafen!

Fr 07.04.2017

Man bin ich fertig! Der Morgen ging zunächst gemütlich los, ich war früh wach und hatte genug Zeit.

Um 9h hatte ich im Stall ein Date mit Dylano. Er antwortet und kommt als ich rufe und steckt seinen Kopf in das Halfter. Als wir im Stall sind, ist ihm das doch etwas komisch, vielleicht weil nur noch Mocha da ist. Er möchte seinen Kopf und Hals nicht angefaßt haben. Also gut. Da er mich an seiner Seite ok findet, fangen wir mir mit Brust/Rücken an und es geht sehr viel besser. Nach ein paar Mal tief ausatmen und einigem Flehmen läßt er den Hals fallen. Auch seine Hüfte ist viel besser heute. Er muss immer mal wieder umher laufen und kommt irgendwann zurück und sagt, ich soll jetzt bitte sein Gesicht anfassen, Stirn, Zahnleisten und Ohren, alles dolle kratzen – das geht! Danach kratzt er sich an der Schulter, also helfe ich mit und er lehnt sich förmlich in mich hinein – um das komplette Schulterblatt muss feste massiert werden, es gibt Putzgesichter. Als ich ihn zurück zur Koppel bringe, bleibt er bei mir am Tor stehen bis ich gehen muss.

Lindas Happy Horse Clinic beginnt mit einer Session im Klassenraum, die ich so langem mit verfolge, bis Ryan mich bittet, Jazz mit ihm zu holen und fertig zu machen. Wie sich heraus stellt, war das eine gute Idee von ihm, denn Jazz ist ziemlich dreckig. Als wir fertig sind, packen seine alle Sachen in das Golfcard und bauen Sie schon mal neben dem Roundpen auf.  Nach der Classroom Session gibt es 30 min Pause, in der Ryan die Technik umbaut und ich Jazz vom Stall hole. Der ahnt schon Schlimmes, als er von weitem die parkenden Autos sieht. Je näher wir kommen, bleiben wir immer mal kurz stehen bevor wir wieder weiter gehen können, aber kommen zum Glück rechtzeitig an.

Linda beginnt in einer Demo mit Jazz alle sieben Spielen in allen Savvys (online, liberty, freestyle, finesse) zu zeigen. Ein Video davon habe ich auf FB geteilt! Danach reitet sie Jazz zurück zum Stall, Ryan und ich folgen und nehmen in ab, ich bringe ihn zurück zur Koppel während Ryan Mocha vorbereitet.

Der Nachmittag findet in der black Arena und online statt. Da die Teilnehmer einen ganz unterschiedlichen Wissens- und Skill-Level haben, machen alle Pferde zunächst den good behavior test:

-          das Halfter anfassen und das Pferd 20 Schritte rückwärts fragen

-          das Pferd 20m seitwärts schicken

-          selbst still stehen und das Pferd durch Zug auf das Seil eng um sich herum traben lassen (kein circling)

-          das Pferd aus so viel Abstand wie möglich dazu bringen seine Nase auf etwas zu tun

Probiert es mal aus – ich bin gespannt wie das bei euch geht!

Es ist ein Haflinger im Kurs mit einer Besitzerin, die bis jetzt kein Parelli kannte. Er geht gar nicht rückwärts. Als sie versucht darauf zu bestehen geht er eben, mit samt dem Seil. Interessant ist, dass sich heraus stellt, dass er nicht LBI sondern RBI ist und in einer Lern-Situation einfach einfriert. Linda kann sehr gut weiter helfen, der Haflinger muss dolle Lecken und Kauen, die Besitzerin auch! (ein lustiges Video von den beiden ist in meinem LindaLand Album in FB)

Zum Abschluß des Nachmittags macht Ryan noch coole eine Liberty Demo im Roundpen. Als ich zu Hause ankomme ist es 19h – geplant war, dass der Kurs bis 17h geht – das ist Linda live :-).

Ich habe einen Bärenhunger und muss erst mal eine Stunde einfach nur rumsitzen! Jetzt werde ich noch meine Notizen überarbeiten, morgen geht es um 9h los. Ich werde gut schlafen!

Do 06.04.2017

Heute Morgen war Muppet schon am Tor, bevor ich dort angekommen war – braves Pony! Und das, obwohl everybody else noch auf der Koppel war. Es gab eine extra gute Putzung und etwas Bodywork vorne weg, dann ein wenig Heu, er war rundum zufrieden glaube ich.

Inzwischen war Na’vi auch angekommen. Heute wollte sie – klassisch LBI – dollte den Po geschrubbt bekommen. Hat sich immer wieder umgedreht und dann Putzgesichter gemacht, what a girl.

Als Linda dazu kam, haben wir zuerst Dylano geholt, weil sie gern zuschauen wollte, wie das mit dem Bodywork geht. Er hat super schnell „in sich hinein“ geschaut, als wir angefangen haben. Er hat einen extrem hohen Muskeltonus, entspannt sich aber und ist gern bereit sich bewegen zu lassen. Immer wieder atmet er tief aus, leckt und kaut, reibt sich an mir und möchte das Gesicht geknuffelt bekommen. Den Hals, den er immer recht hoch trägt, lässt er nach und nach sinken. Als er nach ca 1 Std sagt, dass er fertig ist, geht er in Zeitlupe hinter mir her. Linda sagt, „now he wants to go home with you“. Wir lassen ihn eine Weile frei umher wandern und schauen ihm zu. Jetzt muss er dringend mal pinkeln. Danach stellt sie ihn auf eine andere Koppel, wo ein bissel was Neues zu sehen und entdecken hat.

Für alle, die es interessiert, hier ein link zu einem Video von Dylano als er noch Hengst in Lodbergen und reitbar war – es ist ganz unten auf seiner Seite. http://dressurleistungszentrum.de/en/stallions/stallions-archive/dylano.html )

Ich hole Na’Vi und mache das Boden-Warm up – Körper so wenig bewegen wie es geht, auf KEINEN Fall circlen! Linda war kurz im Haus und als sie zurück kommt  sagt sie zu Na’vi „is she burning your brain“ – ich geb mir alle Mühe ;-).

Als wir satteln kommt Coco gerade an und begleitet uns mit dem Golfcard und ihrer Foto-Kamera zum Playground. Es läuft sehr gut mit Na’vi. Wir wiederholen: steuern mit den Beinen, freely forwards, downward transitions w/o reins, ride the line, supple rein (ah ja, da hakt es kurz ein wenig), caving turns, sideways on a circle – alles „7s or better“. (im Rating, wie gut es gelaufen ist auf einer Skala von -10 bis 10).

In Anlehnung kaut sie etwas auf dem Gebiss herum. Linda sagt sie hat begonnen,  when something was bothering her. Aber jetzt sei es mehr eine Angewohnheit, ich würde sie sicher nicht stören. Ich soll mal versuchen einfach mit einem Zügel zu wackeln, wenn sie das macht, so the goal is for her to find harmony! Das klappt sehr gut! Sie ist so gut vorwärts und bietet heute an los zu traben, wenn ich die Zügel nehme, dass ich es mit Galopp versuche. OOha! Wir traben super vorwärts dahin, ich gebe die Hilfe, Na’vi klemmt und macht sich fest, ich geb ihr einen kleinen Schubs und sie galoppiert an, überlegt noch, ob es bocken wird, aber da ich sie nicht störe oder halte, entspannt sie sich und wir galoppieren weiter. Als wir wieder durchparieren muss sie ganz viel Schnauben und sich strecken. Als ich dann die Zügel nochmal nehme, um auf der anderen Hand zu galoppieren lassen wir den Schritt fast aus und off we go! Danach sind wir „done“.

Linda und ich reiten noch zum und in den Pond, Na’vi muss dolle rum plantschen, ich werde ziemlich nass. Sie schafft es fast, das Wasser so hoch in Wallung zu versetzen, dass es fast in meine Stiefel läuft.

Auf dem Weg zurück zum Stall, sage ich was für ein wunderbares Reit-Wetter wir heute haben (ca. 25 Grad, leichte, Brise, fast wie am Meer), und sie sagt, und was für eine schöne Umgebung  wir haben und tolle Pferde wir reiten, und ich sage, „ja und sogar Linda Parelli ist hier“, sie lacht und meint, „oh das ist nichts besonderes, mit der reite ich jeden Tag“, meine Antwort „lucky you“!

Zurück im Stall fragt sie mich, ob ich mein Bodywork auch mal an Highland versuchen würde – na LOGO! Stall die Stalltür zu schließen hänge ich einfach locker ein Rope dorthin.  Und verrückt, er ist hypermobil, alles an ihm scheint sich zu bewegen und zu wippen und Linda sagt genau so sei er auch zu reiten. Auch Highland findet es ziemlich cool und gähnt ganz viel. Als er sagt, dass er fertig ist, klopft Na’vi schon an die Wand ;-) – naaaaa gut, das geht!

Heute weiß sie schon genau wie es geht und was wir machen :-). Also sie auch „fertig“ sagt, führe ich sie zurück zur Koppel während Mr. Highland frei mit kommt.

Nach einer kleinen Pause kommt Muppet dran. Ich habe gesehen, dass Stangen und Klötzchen auf der Wiese liegen, die nehmen wir uns vor. Es dauert ne ganze Weile, er versucht es zuerst mit sich fest machen und los rennen, aber am Schluß macht er 5 Trabstangen, die abwechselnd hoch gelegt sind auf einem Zirkel und dehnt sich danach. Da er inzwischen ne ganze Menge Stangen gemacht hat und ziemlich außer Atem gekommen zwischendrin, lassen wir es dabei bewenden und ich bringe ihn auch zurück.

Morgen beginnt Lindas Happy Horse Clinic. In Vorbereitung habe ich heute Abend „zu Hause“ zum Lunch einen Gemüse Couscous gemacht. Größere Sache ;-). Plastik Container haben wir in allen Größen zum Glück, dann gibt es genau ein Schneide Brettchen und einen Topf und glücklicherweise noch vom letzten Jahr die von mir gekauften Salz und Pfeffer Mühlen. Ich habe Jae angeboten, dass sie etwas davon abhaben kann, sie hat dankend abgelehnt. Sie isst gar kein Gemüse, ups! Und bei näherem Hinsehen habe ich auch kein weiteres Obst, Salat oder Gemüse außer meins gefunden ;-) – nehme an wir sind Ernährungs-Opposites ;-)!

Mein Zimmer ist auch das einzige in dem die Jalusien hoch gezogen werden und die Fenster auf geschoben. Mag sein, dass man das anders sieht, wenn man immer in der Sonne lebt, aber ich brauche Tageslicht und frische Luft! Sehe das allerdings auch hier in der Nachbarschaft nirgens.

Mi 05.04.2017

Heute bin ich zuerst zur Koppel gelaufen, um Muppet zu holen. Ich dachte schon, die sind vielleicht umgezogen, aber dann hab ich ihn und Patrick in der hintersten Ecke in den Büschen entdeckt. Also Halfter geschnappt und mich auf den Weg gemacht, aber als ich ein Stück in die Koppel rein war, steckt Muppet den Kopf aus den Büschen raus. Ich rufe und beide Pferde kommen im gestreckten Galopp – ich muss etwas zur Seite gehen, da sie wegen dem aufgeweichten Boden die Bremse nicht ganz vor mir hin bekommen, aber „wie geil ist das denn“???? An Tag 5! Im Grunde hat er damit 100% für heute schon erreicht – calm, conneted and responsive, sehr geil.

Zurück im Stall beide Pferde schön geputzt und da Muppet bereits den Tagessieg hatte, geht’s heute mit Na’Vi los. Warm-up am Boden, slo-mo, viel Nachdenken und „check back in with me!“ wird belohnt. Einmal kurz nach Energie fragen, geht!

Ich frage Linda, ob das als Vorbereitung zum Reiten reicht, sie meint ja! Also satteln, trensen und aufsteigen und wir reiten zusammen zum Playground.

Dort treffen wir Ryan und seinen Kurs, der uns bittet, die Kühe wieder vom Playground zu entfernen, die sich gerade am einschleichen sind. Schon meine zweites cutting! Wir besprechen, durch welches Tor wir sie wieder raus treiben und los geht’s. Linda sagt, von den Kühen lernt man, besser nichts zu tun, wenn sie das tun was man möchte! Klappt alles am wie Schnürchen.

Auch wir verlassen den Playground wieder und reiten zu einem großen Billiard, das selbst am Hang liegt. Es gibt also lange steile und weniger steile Seiten. Ich hab die Zügel lang und übe mit den Beinen zu lenken, erst Schritt, dann Trab. Klappt erstaunlich super und ohne Diskussion. Linda meint, Na’vi is happy mal wieder was anderes zu tun. Wir krabbeln noch rückwärts den Hang hoch und runter – alles gut, dann zurück zum Playgound.

Ich beginne die Finesse Training Sequence abzufragen. Ich weiß noch sehr gut, dass man seine Beine nicht dafür benutzen sollte, also haben wir freely forwards und einfache downward transistions w/o reins. Dann nehme ich die Zügel und ride the line. Supple rein und Carving turns, Na’vi sagt nicht nein, ich stell mich in den Schatten und höre auf.  Linda fragt ob ich fertig bin und meint das hätte alles sehr gut ausgesehen – und, das hat sich auch sehr gut angefühlt muss ich sagen. Ich war ja auf alles gefaßt, aber das war eine Überraschung. Offensichtlich habe ich seit unserem letzten Zusammentreffen doch einiges dazu gelernt darüber, wie man freundlich fragen kann :-)

Ich erzähle Lindas von Muppets Einheit in Bodywork am Montag, wo er sich gleich mehrfach wälzen mußte und sie sagt, da würde sie gern mal zusehen. Gesagt getan. Wir gehen unter einen Baum, weil der Roundpen noch unter Wasser steht. Heute geht es sehr schnell, kaum frage ich ihn die bekannten Sachen (Hals, Rücken, Hüfte), liegt er auch schon am Boden und muss sich wälzen und schnaubt hundert mal ab. KRASS , und es geht schon viel besser als am Montag! Wir wiederholen das noch ein paarmal, bis er nicht mehr stehen bleiben möchte, sondern konstant hin und her wandert und sagt, dass er fertig ist. Jetzt ist er leider so super dreckig, dass er eine Dusche braucht.

Na’vi bekommt wegen besonders guter Führung das gleiche Treatment und findet es guuuuut, sie allerdings pinkelt zweimal innerhalb von 15 min! Ich scheine eine stark lösende Wirkung zu haben… ;-)

Linda nimmt Dylano mit zum Playground, während ich „meine“ beiden zurück zur Koppel bringe. Dann schaue ich ihr beim Spielen zu. Wunderschönes Pferd, extrem reactiv statt responsive, er schwitzt sofort stark, hat immer noch ziemlichen Stress mit Training .Wie krass müssen die Dinge gewesen sein, die er erlebt hat?!

Den Nachmittag verbringe ich mit online-studies

Di 04.04.2017

Di 04.04.2017

Großartiger Geburtstag :-)! VIELEN, vielen Dank für eure lieben Nachrichten und Posts, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Heute Morgen habe ich zuerst Na’vi geputzt und dann Muppet geholt, geputzt und war gerade mit ihm im Roundpen, um uns schon mal ein bisschen aufzuwärmen, als Linda (auf Socken ;-)) rüber gelaufen kommt, mir zum Geburtstag gratuliert und sagt, dass es eine Tornado Warnung gibt, und wir erst mal zu ihr ins Haus gehen. UPS, ok!

Also Pferd zurück in den Stall. Als ich gerade unterwegs zum Haus bin, bekommt sogar mein Handy eine Tornado Warnung mit drei Warntönen, die ich vorher noch nie gehört habe. Alles wird dunkel, es wird sehr still. Ich lerne, im Haus sollte man nicht in der Nähe von Fenstern sitzen, denn die werden meist von einem Tornado eingedrückt – und: wenn es anfängt zu regnen ist die Gefahr vorbei. Und es beginnt zu regnen und zwar nicht zu knapp.

Nicht nur, dass sie weiß, dass ich Geburtstag habe, nein ich bekomme sogar Geburtstagsgeschenke von Linda ;-). Wir trinken Melasse Tee, schauen Videos und Fotos und reden über hunderttausend Dinge. MEGA! Kann mich bitte nochmal jemand zwicken ;-)

Mittags fahren wir zum Classroom, wo Ryan mit seinem Kurs Unterschlupft gefunden hat und Linda macht dort eine Q&A Session. Auch das ist sehr interessant. Unter anderem erzählt sie von Dr. Emotos Wasser Experiment, dem Einfluss von Gedanken und Emotionen - sichtbar gemacht in gefrorenem Wasser. Hier erfahrt ihr mehr:

https://www.youtube.com/watch?v=tAvzsjcBtx8

Wenn ihr das angesehen habt, es gibt ähnliche Experimente mit gekochtem Reis, die Links findet ihr alle auch dort!

Auf der Rückfahrt sehen wir, dass die Arenas zwischenzeitlich ziemlich überflutet sind und da es fleißig weiter regnet, wird das heute leider nichts mehr mit Reiten. Zurück im Stall läßt Linda Jazz und Highland frei, ich nehme Na’vi und Muppet ans Seil und wir shutteln die vier Pferde mit dem Golfcard zurück zu den Weiden.

Pat hat zwischenzeitlich Kühe auf der Koppel von Lindas Pferden unter gebracht. Kaum sind die drei Spezialisten wieder da, geht es auch schon in wildem Galopp los - Kühe jagen! Krass! Ein offensichtlicher Riesen-Spaß für die Pferde ;-). Linda sorgt dafür, dass Pat Bescheid bekommt, um die Kühe zu retten.

Den Nachmittag verbringe ich damit zu versuchen, mir die Ahas und Ohos des Vormittags zu notieren, was nicht so einfach ist, denn das war ganz schön viel Input! Ich wünschte dann immer, ich hätte ein Tonband mitlaufen gehabt, so dass ich hin und her spulen könnte, um alles wieder zu finden, was ich aufschreiben wollte….

Abends geht Jae mit mir Essen – zu Tonys Sushi – mjam mjam! Leider hat es bis jetzt nicht aufgehört zu regnen, so dass ich fürchte, dass wir morgen nicht wirklich reiten können, selbst falls es heute Nacht noch aufhört :-( Aber „everything is good for something“ – wir werden also sehen!

Freitag bis Sonntag gibt Linda einen Happy Horse Kurs hier, ich bin gespannt!

Mo 03.04.2017

Barn day off für Linda! Ich habe trotzdem mein „normales“ Morgenprogramm für die Pferde gemacht.

Zuerst war Muppet dran. Ausgiebig putzen und dann für eine Einheit am Boden in den Roundpen. Wir haben zuerst etwas Bodywork gemacht, Muskeln massieren, den Hals und Rücken bewegen, Hinterhand stehen lassen und das Gewicht dorthin verschieben, solche Sachen. Interessanter Weise hat es mehrfach dazu geführt, dass Muppet sich wälzen musste, auch mal ne Weile liegen oder sitzen bliebt ;-) …. und meine schöne Putzarbeit, damit erst mal umsonst war.

Dann habe ich die Dinge von gestern wiederholt, seitwärts, Schulter herein Schritt und Trab und schließlich circling, aber ich wollte es nicht außen am Rand entlang, sondern auf einem mittleren Ring zwischen mir und den Panels. Das hat er zuerst nicht verstanden und entweder ganz außen oder rein kommen angeboten, aber „take the time it takes“ und einfach „passivly persistent“ hat er’s irgendwann gehabt.

Dann habe ich ihn gesattelt und bin zum und hin und her über den Playground geritten. Ryan hatte einen Kurs dort und Muppet fand es etwas komisch, dass er nicht zu der Herde der anderen Pferde durfte. Mein Ziel für heute: „the bit is not a barrier“. Herje, das hat zu ner MENGE Schlauchgeräuschen geführt. Sobald man die Zügel (sehr soft) nimmt, wird er langsamer, klemmig, und extrem schief, als ob der Körper gerade in einen Auffahrunfall verwickelt worden wäre. Er kann und möchte dann auch nicht mehr nachdenken und fing sofort an dolle zu schwitzen (alles im Schritt).

Irgendwann habe ich den Trab dazu genommen, weil ich dachte, das könnte ihm evtl helfen, aber da kamen uns der unebene Boden und die mentale mangelnde Balance nicht zu Gute. Takt war schwierig zu finden, dementsprechend natürlich auch weder Losgelassenheit noch Anlehnung.

Da ich kein ausgewogenens Vorwärts und Rückwärts (=Langsamer) hatte, folglich mein YoYo-Game kaputt war, habe ich mich also auf Schritt-Trab-Übergänge beschränkt. Das hat geholfen. Als ich einigermaßen gut im Schritt die Zügel aufnehmen konnte und mehr oder weniger „gerade“ in den Trab kam habe ich aufgehört. Danach noch eine Runde am langen Zügel zum Trocken, eine Dusche und ne Menge zu Trinken für Muppet, bevor ich ihn wieder raus gebracht habe – und Na’vi gleich von der Nachbar-Koppel mitgenommen.

Mit ihr war ich auch im Roundpen und habe gleich at liberty angefangen. Wir haben ein paar Sachen wiederholt, die ich gestern angefangen habe. Zum Beispiel wollte ich ihr beibringen sich einmal vor mir im Kreis zu drehen. Gestern habe ich es geschafft, ihre Nase bis 11 bzw. 1 Uhr weg zu bewegen, aber dann war Schluß. Heute hat sie‘s aber verstanden. Als jede Richtung einmal ging, fertig damit! Dann Schenkelweichen mit Nase zu mir um mich herum, nur weil ich meinen Bauchnabel weiter drehe – auch das geht! Dann eine QuadratVolte im Schulter herein um mich herum – check. Mit der Vorbereitung konnte ich sie auf den Zirkel schicken und in meiner zweiten Runde nach Schritt-Galopp fragen, dann war Na’vi ON.

Ich finde es jedes Mal wieder krass, wie doll die Introvertierten ihre Füsse bewegen WOLLEN, wenn man es geschafft hat, den Kopf ausreichend zu bewegen. Nach einer Wiederholung, hat sie kaum noch das Rückwärts abwarten wollen bevor sie direkt im Galopp los geschossen ist! Alles erreicht, und damit Schluß für heute. Auch Na’Vi habe ich wieder zurück zur Koppel gebracht, wo sie nochmal herzhaft ne Runde rennen musste, nachdem ich das Halfter abgenommen hatte. :-)

Mit Erschrecken musste ich danach feststellen, dass es mein Lieblings-Sushi-Restaurant nicht mehr gibt :-(:-(:-(. Nun gut, dann eben zu Publix – aber da auch das Sushi dort nicht lecker aussah, mußte es eben was anderes werden.

Ich hatte gestern Abend noch mein Goal-Board an Linda geschickt und hatte beim nach Hause kommen eine Email, dass wir morgen darüber reden werden. Cool, die Stifte sind gespitzt, ich geh schlafen!

So 02.04.2017

GROSSARTIGER Tag!

Dank der Zeitverschiebung war ich ziemlich früh wach und hatte Zeit gemütlich zu frühstücken und zur Ranch zu fahren. Dort habe ich mich erstmal ins Golfcard geschwungen und Muppet von seiner Koppel abgeholt und in den Stall gebracht. Dann stand Morgen-Beauty auf dem Programm für Hot Jazz, Highland, Na’vi und Muppet. Als Linda um 9h dazu kam waren alle bereit. Während Linda mit Jazz auf einer Koppel at liberty gespielt hat haben Muppet und ich zugesehen, Thema waren Galopp-Pirouetten. Leider hat er dabei ein Eisen verloren, so dass sie ihn nicht reiten konnte.

Ich habe Muppet im Roundpen aufgewärmt (calm, connected & responsive), aber das war kein Problem ;-) seine Persönlichkeit liegt mir einfach sehr. Dank des Golfcards hatten wir seine Füße ja schon ein wenig bewegt, so dass ich ihm zwar circling erlaubt habe, aber zuerst mit guter Biegung, dann im Schulter herein. Es ging sehr gut und hat mir geholfen die Stelle zu finden, die linke Hand am steifesten war und die Hilfen, die ihm helfen zu lernen, dass er zumindest ohne einen Reiter seinen Körper in Stellung und Biegung links bringen kann UND zu Losgelassenheit finden. Wir hatten nämlich garkeine Schlauchgeräusche, ich war sehr stolz auf uns :-)

Linda hat Highland warm gemacht, dann haben wir gesattelt und sie hat mir für Muppet eine andere Trense mit dickerem doppelt gebrochenem Gebiss gegeben, weil ich das Gebiss, das er in seiner Trense hatte, viel zu dünn fand.

Er kam heute sofort zum Aufsteigeblock, konnte stehen bleiben und auf Highland warten und hat sogar nach kurzer Zeit einmal tief ausgeatmet. YEAY

Linda und ich wollten eine Tour um den Playground machen und reiten beide am langen Zügel very casual, als die Pferde durch ein Eichhörnchen in den Büschen krass gescheut haben. In dieser Situation sieht man dann, ob man im Affekt das Richtige tut. Beinahe hätte ich meinen neuen Helm ausprobiert….. Aber hey, check, ich habe lehrbuchmäßig einen Zügel genommen und Muppet gebogen und konnte dann von so halb von seiner Seite hängend zurück in den Sattel klettern, als wir wieder standen. Linda sagt "well done".

Als wir beide wieder gerade sitzen, reiten wir weiter. Linda möchte Pats Abenteuer-Parcours ausprobieren, der besteht aus einigen großen, steilen und kleinen, flacheren Hügeln an einem Berg mit Wasserläufen und sowas. Muppet war beeindruckt aber hat sich überzeugen lassen alles auszuprobieren. Ganz schön steil teilweise ….

Auf einmal kam eine einsame Kuh auf uns zu und schwubs hatte ich meinen ersten Cutting Kurs gebucht, denn Linda sagt, sie sei wohl hier vergessen worden und wir treiben sie mal auf die Koppel nebenan zu den anderen. Als wir in Form eines V auf sie zureiten, geht sie erstmal nicht weg, Linda sagt, sie hofft es ist kein Bulle, ich auch (!) und ganz schöne Hörner hat es auch, aber nein zum Glück, „head towards the nose“ und irgendwann dreht es um und läßt sich vor uns her treiben. Als wir näher zum Tor kommen reitet Linda vor, um es zu öffnen und Muppet und ich müssen die Kuh allein weiter bewegen. Aber alles klappt wie am Schnürchen und wir lassen sie zurück zu den anderen.

Da wir nun sowieso in der Nähe sind schlägt Linda einen Trailride im „Dschungel“ neben Pats Koppeln und Stall vor. Es gibt sehr kleine Trampelpfade, immer wieder hören und sehen wir die Pferde und Kühe wenn wir an den Waldrand kommen, es gibt wilde Truthähne (ganzzzzz schön groß), ne Menge Gestrüpp und tiefe Äste, große Bäume über die wir klettern, dolles Wurzelwirrwarr und einige Bachläufe zu durch und überqueren. Gut dass wir das eben schon geübt haben, wir rutschen Hänge runter und teilweise müssen die Pferde springen. Das ist alles leicht außerhalb der Komfortzone von beiden Pferden, aber wir bleiben immer mal wieder stehen und lassen sie durchatmen. Nein, heute gibt es keine Fotos, beide Hände waren anderwärtig im Einsatz. Wer macht schon Extreme-Trail, pffff!

Auf dem Weg zurück machen wir noch einen Stopp auf dem Playground und reiten dort noch ein bisschen. Nach gestern, der Vorbereitung heute Morgen am Boden und nachdem er den heutigen Ausritt überlebt hat, ist Muppet doch absolut willens, es mit langweiliger Dressur zu versuchen. Ich beginne mit Game of Contact und es läuft super, super gut, er trabt ruhig aber sehr fleißig, wir können die Hand wechseln inkl. Stellung und Biegung und er versucht nicht zu fliehen! Ich bin VERY HAPPY mit Muppet und Linda auch mit uns :-)

Mittags kommen wir wieder am Stall an und es gibt ne Dusche für die Pferde.

Mit Na’vi spiele ich im Roundpen, erstmal online. Ich arbeite an „expression“! Da sie denken muss bevor sie sich bewegen will, sind Denkspiele sind zum Warm-up angesagt. Ich achte sehr darauf meine Füße nicht mehr zu bewegen als ihre (moving your feet is a phase 4) und alles sehr, sehr langsam und „leise“(Phase ½) zu tun. Aber heute hab ich einen guten Lauf, ich bekomme alles was ich frage, inkl. Trab auf dem Zirkel der sogar vorwärts geht und habe keine angelegten Ohren, kein Quieken, kein Schweif pinseln, kein Ausschlagen. Nach ½ Std machen wir lieber Schluß, denn bis hier her ist alles extrem gut gelaufen!

Ich bringe Na’Vi und Muppet zurück zu ihren Koppeln, Highland begleitet uns frei.

Dann fahren Linda und ich zusammen nach Ocala, um einen neuen Sessel abzuholen und essen auf dem Weg zusammen zu Mittag. Grossartige Gelegenheit über alles Mögliche zu reden, uns gegenseitig up-zu-daten auf diversen Gebieten und tausend Fragen zu stellen.

Das hier ist, obwohl ich jetzt schon zum 4. Mal hier bin, immer wieder so, dass ich mich selbst mal kneifen muss, um sicherzugehen, dass ich nicht träume! Unbeschreiblich cool und einfach absolut unbezahlbar einen solchen Mentor wie Linda zu haben!

Gegen Abend fahre ich noch mit Jae zu ihrem Pferd Cloe, das jetzt bei Lauren Barwick steht. Auf dem Heimweg greifen wir noch Essen beim Chinesen auf.

Und jetzt werde ich mich noch mal hinsetzen und all das aufschreiben, was ich heute gelernt habe, damit ich nichts davon vergesse :-)

Sa 01.04.2017

Um 8:30h fahre ich zur Ranch, wo ich Jody und  mein heutiges Pferd Muppet treffe. Er ist ein freundlicher aufgeschlossener Fuchs und Fellpflege während des Frühstücks findet er ok.

Wir schauen Linda beim Warm-up im Roundpen mit Jazz zu. Jody und Linda reiten zum Playground, Muppet und ich lernen uns erst mal am Boden kennen. Er ist klar LBE, das kommt mir doch sehr entgegen. Wir bewegen erst mal ausreichend seine Füße, rennen über den Playgound, springen Baumstämme, wechseln möglichst oft die Richtung und das Thema, alles läuft ziemlich gut.

Während Linda Jody noch eine letzte Unterrichtsstunde gibt, grast Muppet und ich schaue zu. Zurück an Lindas Stall verabschieden wir Jody und ich sattle Muppet um mit Linda und ihrem zweiten Pferd zurück zum Playground zu reiten.

Sofort zu merken, REITEN ist für Muppet eine andere Sache. Er wird sofort tippelig, hektisch, hat Schlauchgeräusche schon im Schritt und mag nicht langsam gehen oder stehen bleiben. Wenn man den Zügel nimmt, hält er die Luft an, macht sich steif und möchte schneller werden.

Aber er ist extrem gut über meine Schenkel zu lenken (steer him like a boat! wie Pat sagen würde). So kann ich ihn immer etwas übertreten lassen. Aber ich merke schon, Schritt ist keine gute Gangart, wir müssen die Füße bewegen, also reite ich im Trab Zirkle um Bäume. Zirkel rechts geht sehr schön, Zirkel links, bzw. Rippen nach rechts ist extrem schwierig für ihn. Aber solange die Zügel lang sind läßt er sich weiter wunderbar mit den Schenkeln lenken, wenn er zu eilig wird und wir tun zur Not die Nase auf die Bäume.  

Als ich dann den inneren Zügel statt dem inneren Schenkel verwenden will (Relax Rein), bekommt Muppet ne leichte Krise (äußerer Zügel hängt dabei durch). Wenn die Krise schlimmer wird, verkleinern wir einfach den Zirkel, wenns wieder besser geht, vergrößern wir ihn. Das machen wir einige Male hin und her, bis ich fühlen kann, dass er „weich“ wird. Dann ist es sogar seine Idee durchzuparieren und anzuhalten. Great, ich lasse ihn. Es dauert noch eins/zwei Minuten dann atmet er deutlich hörbar aus. Ich lobe ihn!

Am Ende können wahlweise jeden Zügel (einzeln) verwenden und im Trab sogar die Richtung wechseln und er fängt an den Kopf und Hals fallen zu lassen. Ich bin sehr zufrieden, Linda auch :-) Sie sagt, ich darf ihn als mein zweites Pferd hier weiter reiten :-).

Muppet duscht noch und dann darf er zurück zu Patrick auf die Koppel, der auch gerade hier ist und mich ebenfalls sehr freundlich hier begrüßt!

Duschen habe ich dann auch bitter nötig, es hat 32 Grad heute! Am Nachmittag fahre ich nochmal zurück zur Ranch und füttere die Pferde, weil Ryan übers WE nicht da ist. Alle sind höchst erfreut mich mit dem Golfcard zu sehen!

Brav lassen mich die unterschiedlichen Herden durch die Tore fahren und dieses wieder schießen und warten dann an „ihrem“ Baum vor ihrer Futterschale, bis ich diese befüllt habe und das Heu danebengelegt. Und das obwohl das Heu quasi im Kofferaum offen liegt und der große Bottich mit Getreide offen im Beifahrer Fußraum steht!

Alle Fotos und evtl Videos findet ihr wie immer auf Facebook und könnt ihr nur sehen, wenn ihr meine Freunde seid!

Fr 31.03.2017

Abreise nach Florida :-)

Geht schon gut los - der Gepäckannahme Automat sagt, mein Koffer ist zu lang - also, in der Schlange anstellen und ATMEN, um etwas Sinnvolles und Entspannendes zu tun. Als ich dran bin, werde ich mein Gepäck zum Glück ohne Probleme los.

Merke 1: das günstigste Wasser für den Flug kauft man im Dutyfree (05l für 1€)! Das Werbeschild hierfür steht zwar erst am Gate, aber, da man ja rechtzeitig genug vor Abflug da ist und später sowieso noch über 10 Stunden rumsitzen muss, tut ein wenig Laufen ja nicht schlecht. Außerdem kann man bei leckeren Bäckern noch letzmalig gute Brötchen aufgreifen als Verpflegung statt dem Flugzeug-Essen.

Zum Glück habe ich Premium Economy gebucht - nie wieder ohne! Man hat größere Sitze, mehr Abstand zwischen den Reihen und kann zwei Gepäckstücke mitnehmen - was von Vorteil ist, wenn man Reitstiefel, Helm ect pp unter bekommen muss. Mein Sitzplatz ist am Gang direkt hinter der Küchenwand, so dass kein anderer Fluggast später quasi auf meinem Schloß liegt und ich meine Beine sogar komplett ausstrecken kann :-) Neben mir sitzt eine sehr nette Dänin.

Ich wundere mich immer wieder über die Mitreisenden, die noch vor Abflug ihre Augen schließen und bis zur Landung einfach durchschlafen können. Bewunderswert! Ich frage mich: kann man Kurse belegen, um das zu lernen? Ich widme mich dem gefühlten Movie Konsum eines halben Jahres, das andere halbe Jahr mache ich auf der Rückreise klar ;-)

Als wir in Orlando gelandet sind, läßt man uns erst mal noch 20 min um Flugzeug sitzen, bevor wir die Aussteige-Erlaubnis bekommen.

Merke 2 (Tipp von Petra): subito aus dem Flugzeug raus und alle, die vor einem laufen überholen, um tatata als Erste in den Customs zu sein, damit sich die Schlange schön hinter mir bilden kann. Ich habe Glück und darf zu den Einreise-Automaten, da ich seit 2008 schon mehrfach in USA eingereist bin. Danach eine verkürzte Schlange zu dem Officer, der den Automat nochmals kurz nachcheckt und schubs bin ich durch!

Da leider die Herren am Zoll noch nicht viel zu tun haben, prüfen sie den Inhalt meiner Koffer. Aber auch das ist schnell erledigt, (Merke 3) Körner-Brot und Marmelade darf man nämlich einführen J

Nochmal ATMEN bei den Mietwagen und nach „nur“ 2 Stunden im Flughafen Orlando kanns auf der Straße weiter gehen! Zum Glück ist es zum Anfang noch hell, so dass ich meine gefühlten tausend Ab-/Aus- und Auffahrten alle richtig mache – puh!

Ich schaffe es um 21:30h bei Publix rein zu grätschen um in der letzten halben Öffnungsstunde für ein mittleres Vermögen Salat, Obst, Milch, Joguhrt, Müsli und sowas einzukaufen. Dann geht’s weiter zu Jae und Ralph und nach nur 17 Stunden Reisezeit bin ich DA!